Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.
Wichtige Updates
Macron und Abbas planen Komitee hin zu Palästinenserstaat
Israels Parlament stimmt über Gesetz zu Todesstrafe ab
Syrien schließt sich US-geführter Koalition gegen IS an
Hamas übergibt Leiche von 2014 verschlepptem Soldaten
Syrien: Großangelegte Operation gegen Terrormiliz IS
Michelle Ostwald
Syriens Übergangspräsident will vorerst keine Annäherung an Israel
Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa schließt direkte Gespräche zur Normalisierung der Beziehungen mit dem Nachbarland Israel vorerst aus. Angesprochen auf den Wunsch von US-Präsident Donald Trump, dass auch Syrien den Abraham-Abkommen für eine Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten beitreten sollte, wies al-Scharaa auf Israels andauernde Besetzung der Golanhöhen hin. Im Gespräch mit dem US-Fernsehsender Fox News sagte er, die Bedingungen für Damaskus seien daher andere als für jene Staaten, die sich den Abkommen bereits angeschlossen hätten.
"Syrien hat eine Grenze zu Israel, und Israel besetzt seit 1967 die Golanhöhen. Wir werden derzeit keine direkten Verhandlungen aufnehmen", sagte al-Scharaa laut Übersetzung des Senders. "Vielleicht kann die US-Regierung unter Präsident Trump uns dabei helfen, eine solche Verhandlung zu erreichen."
Al-Scharaa war zuvor im Weißen Haus von Trump empfangen worden. Trump hatte die Abraham-Abkommen, mit denen mehrere arabische Staaten die Beziehungen zu Israel normalisierten, 2020 während seiner ersten Amtszeit auf den Weg gebracht.
Israel und Syrien befinden sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand, ein Friedensvertrag wurde nie geschlossen. Seit dem Sechstage-Krieg 1967 hält Israel zudem die strategisch wichtigen Golanhöhen besetzt. Israelische Luftschläge auf militärische Ziele wie etwa Waffenlager in Syrien wurden nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad verstärkt. Damit soll – so die Begründung aus Israel – verhindert werden, dass Waffen und besonders chemische Kampfmittel in die Hände von Extremisten fallen. Zudem rückten israelische Truppen seit Assads Sturz vor knapp einem Jahr weiter auf syrisches Gebiet in eine Pufferzone an den Golanhöhen vor.
"Syrien hat eine Grenze zu Israel, und Israel besetzt seit 1967 die Golanhöhen. Wir werden derzeit keine direkten Verhandlungen aufnehmen", sagte al-Scharaa laut Übersetzung des Senders. "Vielleicht kann die US-Regierung unter Präsident Trump uns dabei helfen, eine solche Verhandlung zu erreichen."
Al-Scharaa war zuvor im Weißen Haus von Trump empfangen worden. Trump hatte die Abraham-Abkommen, mit denen mehrere arabische Staaten die Beziehungen zu Israel normalisierten, 2020 während seiner ersten Amtszeit auf den Weg gebracht.
Israel und Syrien befinden sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand, ein Friedensvertrag wurde nie geschlossen. Seit dem Sechstage-Krieg 1967 hält Israel zudem die strategisch wichtigen Golanhöhen besetzt. Israelische Luftschläge auf militärische Ziele wie etwa Waffenlager in Syrien wurden nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad verstärkt. Damit soll – so die Begründung aus Israel – verhindert werden, dass Waffen und besonders chemische Kampfmittel in die Hände von Extremisten fallen. Zudem rückten israelische Truppen seit Assads Sturz vor knapp einem Jahr weiter auf syrisches Gebiet in eine Pufferzone an den Golanhöhen vor.
Julia Bergmann
Israel öffnet Grenzübergang Zikim für Gaza-Hilfslieferungen
Israel hat den Grenzübergang Zikim im Norden des Gazastreifens für humanitäre Hilfslieferungen geöffnet. Lkw mit Hilfsgütern könnten nun in den Küstenstreifen gelangen, teilt die zuständige israelische Militärbehörde mit. Die Waffenruhevereinbarung zwischen Israel und der Hamas sieht eine Ausweitung der Hilfslieferungen mit einem Ziel von 600 Lkw pro Tag vor.
Juri Auel
Unicef: Israel blockiert Transport wichtiger Gaza-Hilfsgüter
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef wirft Israel vor, die Einfuhr wichtiger Hilfsgüter in den Gazastreifen zu blockieren. Darunter seien Spritzen für eine Impfkampagne für Kinder und Flaschen für Säuglingsnahrung. Israel begründet sein Vorgehen mit der Sorge, die Güter könnten auch militärisch genutzt werden.
Juri Auel
Verletzte nach Siedlerangriff im Westjordanland
Im Westjordanland haben Dutzende radikale israelische Siedler palästinensisches Eigentum in Brand gesetzt und mehrere Palästinenser verletzt. Israels Militär sprach von vier Verletzten. Den Angaben zufolge nahmen israelische Sicherheitskräfte mehrere Siedler fest. Mehrere israelische Medien meldeten, es habe insgesamt vier Festnahmen gegeben.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, die Siedler hätten zunächst Fahrzeuge, darunter Lastwagen, in einem Industriegebiet im Nordosten des Palästinensergebiets in Brand gesetzt. Dabei sei auch eine Fabrik beschädigt worden. Die israelischen Siedler griffen dem Bericht zufolge außerdem landwirtschaftliche Flächen, Hütten und Zelte von Beduinen in der Gegend an. Die Siedler warfen demnach auch Steine auf Anwohner. Mindestens zwei Menschen seien am Kopf verletzt worden.
Israels Armee zufolge flüchteten die maskierten Siedler, Soldaten griffen andernorts mehrere von ihnen auf. Die Siedler attackierten demnach auch Soldaten und beschädigten ein Armeefahrzeug.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas Massaker in Israel vor mehr als zwei Jahren kommt es im Westjordanland verstärkt zu Gewalt von radikalen Siedlern gegen Palästinenser. Der israelischen Armee wird immer wieder vorgeworfen, sie gehe nicht entschlossen genug gegen solche Angreifer vor. Es gibt nur selten Berichte darüber, dass Siedler nach Attacken zur Rechenschaft gezogen werden.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, die Siedler hätten zunächst Fahrzeuge, darunter Lastwagen, in einem Industriegebiet im Nordosten des Palästinensergebiets in Brand gesetzt. Dabei sei auch eine Fabrik beschädigt worden. Die israelischen Siedler griffen dem Bericht zufolge außerdem landwirtschaftliche Flächen, Hütten und Zelte von Beduinen in der Gegend an. Die Siedler warfen demnach auch Steine auf Anwohner. Mindestens zwei Menschen seien am Kopf verletzt worden.
Israels Armee zufolge flüchteten die maskierten Siedler, Soldaten griffen andernorts mehrere von ihnen auf. Die Siedler attackierten demnach auch Soldaten und beschädigten ein Armeefahrzeug.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas Massaker in Israel vor mehr als zwei Jahren kommt es im Westjordanland verstärkt zu Gewalt von radikalen Siedlern gegen Palästinenser. Der israelischen Armee wird immer wieder vorgeworfen, sie gehe nicht entschlossen genug gegen solche Angreifer vor. Es gibt nur selten Berichte darüber, dass Siedler nach Attacken zur Rechenschaft gezogen werden.
Juri Auel
Macron und Abbas planen Komitee hin zu Palästinenserstaat
Frankreich und die Palästinensische Autonomiebehörde wollen in einem gemeinsamen Komitee an der Festigung eines palästinensischen Staates arbeiten. „Dieses Komitee wird sich mit allen rechtlichen, verfassungsrechtlichen, institutionellen und organisatorischen Aspekten befassen“, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nach einem Gespräch mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Paris. Der Ausschuss solle auch zur Ausarbeitung einer neuen Verfassung beitragen.
Abbas sagte, man befürworte die Einrichtung eines Verfassungsausschusses voll und ganz. Er bekräftigte zudem seine Forderung, der zufolge die palästinensischen Übergangsinstitutionen im Gazastreifen Verbindungen zur Palästinensischen Autonomiebehörde haben sollten.
US-Außenminister Marco Rubio hatte vor Kurzem gesagt, es sei noch nicht geklärt, ob die Palästinensische Autonomiebehörde, die Teile des Westjordanlands verwaltet, in Zukunft eine Rolle im Gazastreifen spielen werde. Israel hat sich in der Vergangenheit vehement dagegen ausgesprochen.
Abbas sagte, man befürworte die Einrichtung eines Verfassungsausschusses voll und ganz. Er bekräftigte zudem seine Forderung, der zufolge die palästinensischen Übergangsinstitutionen im Gazastreifen Verbindungen zur Palästinensischen Autonomiebehörde haben sollten.
US-Außenminister Marco Rubio hatte vor Kurzem gesagt, es sei noch nicht geklärt, ob die Palästinensische Autonomiebehörde, die Teile des Westjordanlands verwaltet, in Zukunft eine Rolle im Gazastreifen spielen werde. Israel hat sich in der Vergangenheit vehement dagegen ausgesprochen.
Michelle Ostwald
Israels Parlament stimmt über Gesetz zu Todesstrafe ab
In Israel hat ein umstrittener Gesetzentwurf über die Einführung der Todesstrafe für Terroristen eine erste parlamentarische Hürde genommen. Wie die Times of Israel berichtete, wurde der von der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unterstützte Gesetzentwurf in erster Lesung mehrheitlich angenommen. Um das Vorhaben tatsächlich umzusetzen, bedarf es aber noch zweier weiterer Lesungen.
Dem Gesetzentwurf nach soll die Todesstrafe für Personen gelten, die Israelis "aus rassistischen Motiven" und "mit dem Ziel, dem Staat Israel und der Wiedergeburt des jüdischen Volkes in seinem Land zu schaden", töten, hieß es. Kritiker würden bemängeln, dass die Regelung damit faktisch nur für arabische Täter gelten würde, die Juden ermorden, nicht jedoch für jüdische Terroristen. Zuletzt hatte es etwa Anfang 2023, also vor dem Beginn des Gaza-Kriegs, im Parlament den Versuch gegeben, die Todesstrafe einzuführen.
Israel hatte die Todesstrafe für Mord im Jahr 1954 abgeschafft. Das israelische Gesetz ermöglichte zwar weiter die Verhängung der Todesstrafe in bestimmten Fällen, etwa gegen NS-Verbrecher oder bei Verrat in Kriegszeiten. Die Hinrichtung des deutschen NS-Verbrechers Adolf Eichmann im Jahre 1962 war aber das letzte Mal, dass eine von einem ordentlichen Gericht in Israel ausgesprochene Todesstrafe vollstreckt wurde.
Dem Gesetzentwurf nach soll die Todesstrafe für Personen gelten, die Israelis "aus rassistischen Motiven" und "mit dem Ziel, dem Staat Israel und der Wiedergeburt des jüdischen Volkes in seinem Land zu schaden", töten, hieß es. Kritiker würden bemängeln, dass die Regelung damit faktisch nur für arabische Täter gelten würde, die Juden ermorden, nicht jedoch für jüdische Terroristen. Zuletzt hatte es etwa Anfang 2023, also vor dem Beginn des Gaza-Kriegs, im Parlament den Versuch gegeben, die Todesstrafe einzuführen.
Israel hatte die Todesstrafe für Mord im Jahr 1954 abgeschafft. Das israelische Gesetz ermöglichte zwar weiter die Verhängung der Todesstrafe in bestimmten Fällen, etwa gegen NS-Verbrecher oder bei Verrat in Kriegszeiten. Die Hinrichtung des deutschen NS-Verbrechers Adolf Eichmann im Jahre 1962 war aber das letzte Mal, dass eine von einem ordentlichen Gericht in Israel ausgesprochene Todesstrafe vollstreckt wurde.
Michelle Ostwald
Syrien schließt sich US-geführter Koalition gegen IS an
Syrien hat sich der von den USA geführten Koalition zur Bekämpfung der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angeschlossen. Syrien habe kürzlich eine politische Kooperationsvereinbarung mit der internationalen Koalition zur Bekämpfung des IS unterzeichnet "und damit seine Rolle als Partner im Kampf gegen den Terrorismus und zur Unterstützung der regionalen Stabilität bekräftigt", schrieb Informationsminister Hamza al-Mustafa auf der Plattform X. "Das Abkommen ist politischer Natur und enthält bislang keine militärischen Komponenten", erklärte er.
Dass sich Syrien an der US-geführten Koalition zum Kampf gegen die Terrormiliz IS beteiligen würde, war aus Anlass des Besuchs von Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa im Weißen Haus erwartet worden. Der IS hatte 2014 in Syrien und im benachbarten Irak große Gebiete überrannt. Teilweise kontrollierte die Terrormiliz etwa ein Drittel Syriens und 40 Prozent des Iraks.
Dass sich Syrien an der US-geführten Koalition zum Kampf gegen die Terrormiliz IS beteiligen würde, war aus Anlass des Besuchs von Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa im Weißen Haus erwartet worden. Der IS hatte 2014 in Syrien und im benachbarten Irak große Gebiete überrannt. Teilweise kontrollierte die Terrormiliz etwa ein Drittel Syriens und 40 Prozent des Iraks.
Christoph Heinlein

Israelische Angriffe in mehreren Teilen Libanons
Das israelische Militär hat in Libanon erneut in Gebieten angegriffen, die unter der Kontrolle der Schiitenmiliz Hisbollah stehen. Ein Luftangriff traf ein Auto südlich der Küstenstadt Sidon und tötete einen Menschen, wie das Gesundheitsministerium in Beirut meldete. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete darüber hinaus von Serien israelischer Luftangriffe auf verschiedene Orte im Südlibanon. Auch im Osten des Landes hat es demnach erneut israelische Angriffe gegeben. Dabei habe eine Drohne auch ein Fahrzeug attackiert. Verletzt wurde nach NNA-Angaben niemand.
Das israelische Militär gab an, in der Bekaa-Ebene im Ostlibanon und im Süden des Landes „Terrorinfrastruktur“ der Hisbollah angegriffen zu haben. Es seien Waffenlager und -produktionsstätten getroffen worden, hieß es. Seit gestern seien drei Hisbollah-Mitglieder getötet worden. Die Schiitenorganisation äußert sich für gewöhnlich nicht zu einzelnen Angriffen.
Die Lage zwischen Israel und der Hisbollah hat sich zuletzt deutlich zugespitzt. Eigentlich gilt seit bald einem Jahr eine Waffenruhe. Laut libanesischem Gesundheitsministerium wurden seit deren Inkrafttreten knapp 300 Menschen getötet. Nach UN-Angaben sind darunter 100 Zivilisten. Israel wirft der Hisbollah vor, sich neu zu strukturieren und aufzurüsten.
Das israelische Militär gab an, in der Bekaa-Ebene im Ostlibanon und im Süden des Landes „Terrorinfrastruktur“ der Hisbollah angegriffen zu haben. Es seien Waffenlager und -produktionsstätten getroffen worden, hieß es. Seit gestern seien drei Hisbollah-Mitglieder getötet worden. Die Schiitenorganisation äußert sich für gewöhnlich nicht zu einzelnen Angriffen.
Die Lage zwischen Israel und der Hisbollah hat sich zuletzt deutlich zugespitzt. Eigentlich gilt seit bald einem Jahr eine Waffenruhe. Laut libanesischem Gesundheitsministerium wurden seit deren Inkrafttreten knapp 300 Menschen getötet. Nach UN-Angaben sind darunter 100 Zivilisten. Israel wirft der Hisbollah vor, sich neu zu strukturieren und aufzurüsten.
Michelle Ostwald
Türkei: Bemühen uns um Ausreise für 200 in Tunneln eingeschlossene Zivilisten
Die Türkei bemüht sich eigenen Angaben zufolge um die sichere Ausreise von etwa 200 noch in Tunneln im Gazastreifen eingeschlossenen Zivilisten. Wie ein türkischer Regierungsmitarbeiter erklärte, habe die Türkei bereits die Rückführung der sterblichen Überreste des israelischen Soldaten Hadar Goldin nach Israel nach elf Jahren erfolgreich ermöglicht. Dies würde "das klare Bekenntnis der Hamas zum Waffenstillstand widerspiegeln." "Gleichzeitig arbeiten wir daran, die sichere Ausreise von etwa 200 Zivilisten aus dem Gazastreifen zu gewährleisten, die derzeit in den Tunneln gefangen sind", so der Beamte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters weiter.
Dimitri Taube
Hamas übergibt Leiche von 2014 verschlepptem Soldaten
Die islamistische Terrororganisation Hamas hat im Gazastreifen die Leiche eines israelischen Soldaten an Mitarbeiter des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) übergeben. Hadar Goldin war vor elf Jahren in den Gazastreifen verschleppt und getötet worden. Eine Untersuchung des Forensischen Instituts in Tel Aviv habe bestätigt, dass es sich bei den nun übergebenen sterblichen Überresten um jene Goldins handele, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.
Die Leiche Goldins war die am längsten im Gazastreifen zurückgehaltene Leiche einer Geisel. Das im Oktober vereinbarte Waffenruheabkommen verlangt von der Hamas die Herausgabe der sterblichen Überreste von insgesamt 28 getöteten Geiseln an Israel. Nun befinden sich noch vier Leichen im Gazastreifen.
Goldin, ein damals 23-jähriger Offizier, war am 1. August 2014 während einer Waffenruhe im damaligen Gaza-Krieg bei einem Angriff von Hamas-Kämpfern getötet und in den Gazastreifen verschleppt worden. Die Hamas hatte am Samstag bekanntgegeben, die Leiche Goldins in einem Tunnel in der südlichen Stadt Rafah gefunden zu haben.
Nach israelischen Medienberichten hatte die Hamas im Gegenzug für die Übergabe von Goldins Leiche freies Geleit für Dutzende Hamas-Terroristen gefordert, die sich in einem Tunnel befinden sollen, der in einem von Israel kontrollierten Gebiet des Gazastreifens liegt. Generalstabschef Ejal Zamir hatte dem Sicherheitskabinett jedoch am Donnerstag Medienberichten zufolge gesagt, es gebe keinen Deal in der Frage. Die Terroristen müssten sich ergeben, „oder wir werden sie ausschalten“, sagte Zamir demnach. In einer Mitteilung des militärischen Hamas-Arms hieß es jedoch, Kapitulation sei keine Option für die Organisation. Die internationalen Vermittler müssten einen Kompromiss finden und die Fortsetzung der Gaza-Waffenruhe gewährleisten, forderte die Hamas.
Die Leiche Goldins war die am längsten im Gazastreifen zurückgehaltene Leiche einer Geisel. Das im Oktober vereinbarte Waffenruheabkommen verlangt von der Hamas die Herausgabe der sterblichen Überreste von insgesamt 28 getöteten Geiseln an Israel. Nun befinden sich noch vier Leichen im Gazastreifen.
Goldin, ein damals 23-jähriger Offizier, war am 1. August 2014 während einer Waffenruhe im damaligen Gaza-Krieg bei einem Angriff von Hamas-Kämpfern getötet und in den Gazastreifen verschleppt worden. Die Hamas hatte am Samstag bekanntgegeben, die Leiche Goldins in einem Tunnel in der südlichen Stadt Rafah gefunden zu haben.
Nach israelischen Medienberichten hatte die Hamas im Gegenzug für die Übergabe von Goldins Leiche freies Geleit für Dutzende Hamas-Terroristen gefordert, die sich in einem Tunnel befinden sollen, der in einem von Israel kontrollierten Gebiet des Gazastreifens liegt. Generalstabschef Ejal Zamir hatte dem Sicherheitskabinett jedoch am Donnerstag Medienberichten zufolge gesagt, es gebe keinen Deal in der Frage. Die Terroristen müssten sich ergeben, „oder wir werden sie ausschalten“, sagte Zamir demnach. In einer Mitteilung des militärischen Hamas-Arms hieß es jedoch, Kapitulation sei keine Option für die Organisation. Die internationalen Vermittler müssten einen Kompromiss finden und die Fortsetzung der Gaza-Waffenruhe gewährleisten, forderte die Hamas.
Dimitri Taube
Syrien: Großangelegte Operation gegen Terrormiliz IS
Die Übergangsregierung in Syrien hat nach eigenen Angaben eine großangelegte Operation der Sicherheitskräfte gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ausführen lassen. Wie der Sprecher des Innenministeriums in Damaskus laut der staatlichen Nachrichtenagentur Sana mitteilte, kam es zu mehr als 60 Razzien in verschiedenen Teilen des Landes. Dabei seien mehr als 70 Menschen festgenommen worden. Ein Mitglied der Terrormiliz sei getötet worden, ein Angehöriger der Sicherheitskräfte wurde verletzt.
Die Mitteilung kommt nur einen Tag vor dem Treffen des syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa mit US-Präsident Donald Trump in Washington. Der geplante Besuch im Weißen Haus am Montag ist der erste eines syrischen Präsidenten überhaupt. Er traf bereits am Wochenende in der US-Hauptstadt ein. Erwartet wird, dass al-Scharaa dabei den Beitritt der syrischen Regierungstruppen in die US-geführte Allianz gegen den IS verkünden könnte.
Der IS hatte 2014 in Syrien und im benachbarten Irak große Gebiete überrannt. Teilweise kontrollierte er etwa ein Drittel Syriens und 40 Prozent des Irak. Die USA führten einen Einsatz zum Kampf gegen die Terrormiliz an. Sie gilt als militärisch besiegt, in beiden Ländern sind schätzungsweise aber noch rund 2500 IS-Kämpfer aktiv, die auch Anschläge verüben.
Die Mitteilung kommt nur einen Tag vor dem Treffen des syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa mit US-Präsident Donald Trump in Washington. Der geplante Besuch im Weißen Haus am Montag ist der erste eines syrischen Präsidenten überhaupt. Er traf bereits am Wochenende in der US-Hauptstadt ein. Erwartet wird, dass al-Scharaa dabei den Beitritt der syrischen Regierungstruppen in die US-geführte Allianz gegen den IS verkünden könnte.
Der IS hatte 2014 in Syrien und im benachbarten Irak große Gebiete überrannt. Teilweise kontrollierte er etwa ein Drittel Syriens und 40 Prozent des Irak. Die USA führten einen Einsatz zum Kampf gegen die Terrormiliz an. Sie gilt als militärisch besiegt, in beiden Ländern sind schätzungsweise aber noch rund 2500 IS-Kämpfer aktiv, die auch Anschläge verüben.
Linus Freymark

Überlebende Geiseln fordern Rückgabe aller Leichen
In emotionalen Reden haben kürzlich freigelassene Geiseln der Hamas in Tel Aviv die Rückgabe aller noch im Gazastreifen verbliebenen Leichen von Entführten gefordert. "Es ist an der Zeit, alle rauszuholen, die in Gaza zurückgelassen wurden", sagte Rom Braslavski, eine von 20 Geiseln, die am 13. Oktober im Rahmen des Waffenruheabkommens von der islamistischen Terrororganisation freigelassen worden waren. "Auch wenn es 20 bis 30 Jahre dauert, werden wir weiter für alle kämpfen."
Auf dem "Platz der Geiseln" waren am Abend erneut Tausende Menschen zusammengekommen. Laut dem Forum der Angehörigen der Geiseln waren fünf Überlebende dabei. Einer von ihnen, Nimrod Cohen, ist sich sicher, dass die Hamas genau wisse, wo die sterblichen Überreste der übrigen Geiseln sind. "Jeder Tag, der verstreicht, ist ein weiterer Tag, an dem einer von ihnen für immer verschwinden könnte", zitierte ihn die Times of Israel.
Der Bruder eines getöteten Entführten forderte, das Waffenruheabkommen müsse umgesetzt werden. Er sei gekommen, um das Grundrecht einzufordern, sich von seinem Bruder Dror zu verabschieden, dessen Leiche sich noch in Gaza befindet - und um ihn zu ehren, sagte Elad Or. "Israel braucht Dror - alle - zu Hause."
Das Waffenruheabkommen vom Oktober verlangt von der Hamas die Herausgabe der sterblichen Überreste von insgesamt 28 getöteten Geiseln an Israel. Noch befinden sich fünf der Leichen im Gazastreifen.
Auf dem "Platz der Geiseln" waren am Abend erneut Tausende Menschen zusammengekommen. Laut dem Forum der Angehörigen der Geiseln waren fünf Überlebende dabei. Einer von ihnen, Nimrod Cohen, ist sich sicher, dass die Hamas genau wisse, wo die sterblichen Überreste der übrigen Geiseln sind. "Jeder Tag, der verstreicht, ist ein weiterer Tag, an dem einer von ihnen für immer verschwinden könnte", zitierte ihn die Times of Israel.
Der Bruder eines getöteten Entführten forderte, das Waffenruheabkommen müsse umgesetzt werden. Er sei gekommen, um das Grundrecht einzufordern, sich von seinem Bruder Dror zu verabschieden, dessen Leiche sich noch in Gaza befindet - und um ihn zu ehren, sagte Elad Or. "Israel braucht Dror - alle - zu Hause."
Das Waffenruheabkommen vom Oktober verlangt von der Hamas die Herausgabe der sterblichen Überreste von insgesamt 28 getöteten Geiseln an Israel. Noch befinden sich fünf der Leichen im Gazastreifen.
Philipp Saul
Siedler verletzen Reuters-Mitarbeiter bei Angriff im Westjordanland
Israelische Siedler haben nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters im besetzten Westjordanland eine Gruppe von Palästinensern, Aktivisten und Journalisten angegriffen. Unter den Verletzten seien auch eine Fotografin und ein Sicherheits-Mitarbeiter von Reuters gewesen. Die Angreifer seien mit Stöcken und Knüppeln bewaffnet gewesen und hätten Steine geworfen.
In der Nähe des palästinensischen Dorfes Beita, südlich der Stadt Nablus, hätten sich etwa 30 Dorfbewohner und Aktivisten sowie etwa zehn Journalisten Olivenernte versammelt. Das Gebiet gilt seit Jahren als Brennpunkt für Gewalt von Siedlern. Aktivisten oder Palästinenser informieren Journalisten den Angaben nach oft über ihre Erntepläne, damit diese über mögliche Übergriffe von Siedlern berichten können.
Von einem nahegelegenen Siedler-Außenposten seien Dutzende Männer herabgekommen und hätten angriffen. Der israelische Menschenrechtsaktivist Jonathan Pollak, der Zeuge des Vorfalls wurde, sprach Reuters zufolge von etwa 50 maskierten Siedlern. Diese hätten die Reuters-Fotografin Raneen Sawafta geschlagen und weiter mit Steinen beworfen, als sie bereits am Boden gelegen habe. Auch ihr Begleiter Grant Bowden sei geschlagen worden, als versucht habe, sie zu schützen. Beide hätten Helme und Schutzwesten mit der gut sichtbaren Aufschrift „Presse“ getragen. Sie seien in ein Krankenhaus gebracht worden.
Die israelische Armee erklärte, sie habe nach Berichten über eine Konfrontation Soldaten zum Ort des Geschehens geschickt. Augenzeugen sagten indes, sie hätten keine Soldaten gesehen.
In der Nähe des palästinensischen Dorfes Beita, südlich der Stadt Nablus, hätten sich etwa 30 Dorfbewohner und Aktivisten sowie etwa zehn Journalisten Olivenernte versammelt. Das Gebiet gilt seit Jahren als Brennpunkt für Gewalt von Siedlern. Aktivisten oder Palästinenser informieren Journalisten den Angaben nach oft über ihre Erntepläne, damit diese über mögliche Übergriffe von Siedlern berichten können.
Von einem nahegelegenen Siedler-Außenposten seien Dutzende Männer herabgekommen und hätten angriffen. Der israelische Menschenrechtsaktivist Jonathan Pollak, der Zeuge des Vorfalls wurde, sprach Reuters zufolge von etwa 50 maskierten Siedlern. Diese hätten die Reuters-Fotografin Raneen Sawafta geschlagen und weiter mit Steinen beworfen, als sie bereits am Boden gelegen habe. Auch ihr Begleiter Grant Bowden sei geschlagen worden, als versucht habe, sie zu schützen. Beide hätten Helme und Schutzwesten mit der gut sichtbaren Aufschrift „Presse“ getragen. Sie seien in ein Krankenhaus gebracht worden.
Die israelische Armee erklärte, sie habe nach Berichten über eine Konfrontation Soldaten zum Ort des Geschehens geschickt. Augenzeugen sagten indes, sie hätten keine Soldaten gesehen.
Julian Gerstner
Tote und Verletzte bei israelischen Luftschlägen in Libanon
Bei erneuten israelischen Luftschlägen in Libanon sind nach libanesischen Angaben mehrere Menschen getötet und weitere verletzt worden. Wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, wurden zwei Brüder auf einer Landstraße am westlichen Fuß des Bergs Hermon im Südosten des Landes getötet, als ihr Auto von einem Geschoss getroffen wurde und in Flammen aufging. Zuvor waren laut NNA bei einem Angriff auf ein Fahrzeug aus der Luft sieben Menschen in dem südlibanesischen Ort Bint Dschubail verletzt worden. Bei einem dritten Angriff in derselben Region wurde nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums ein Mann getötet, vier weitere Personen wurden verletzt.
Die israelische Armee bestätigte, dass sie einen Luftangriff durchgeführt habe. Dabei seien zwei Angehörige einer mit der schiitischen Hisbollah verbündeten Miliz getötet worden. Die beiden Männer seien am Waffenschmuggel für die Hisbollah beteiligt gewesen, hieß es in der Mitteilung des Militärs. Nach israelischer Auffassung verstießen sie gegen das Waffenruheabkommen mit Libanon. Zu den anderen Angriffen äußerte sich die Armee zunächst nicht.
Die israelische Armee bestätigte, dass sie einen Luftangriff durchgeführt habe. Dabei seien zwei Angehörige einer mit der schiitischen Hisbollah verbündeten Miliz getötet worden. Die beiden Männer seien am Waffenschmuggel für die Hisbollah beteiligt gewesen, hieß es in der Mitteilung des Militärs. Nach israelischer Auffassung verstießen sie gegen das Waffenruheabkommen mit Libanon. Zu den anderen Angriffen äußerte sich die Armee zunächst nicht.
Dimitri Taube
Tote Geisel als Kibbuz-Bewohner identifiziert
Die in der Nacht zum Samstag an Israel übergebene tote Geisel ist nach Angaben der israelischen Regierung als Lior Rudaeff identifiziert worden. Der damals 61 Jahre alte Bewohner des Kibbuz Nir Izchak im Süden Israels hatte als Mitglied der Bereitschaftseinheit des Kibbuz beim Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 gegen die Eindringlinge gekämpft und war dabei getötet worden, wie das Forum der Geiselangehörigen mitteilte.
Seine Leiche verschleppten die Terroristen anschließend in den Gazastreifen. Den Angaben zufolge stammte Rudaeff aus Argentinien und kam als siebenjähriges Kind nach Israel. Im Kibbuz Nir Izchak habe er sich eine Heimstatt errichtet. Dabei habe er sich 40 Jahre lang als freiwilliger Rettungsfahrer in der Region engagiert, gab das Forum der Geiselangehörigen bekannt. Er hinterlasse eine Ehefrau, vier Kinder und drei Enkelkinder.
Seine Leiche verschleppten die Terroristen anschließend in den Gazastreifen. Den Angaben zufolge stammte Rudaeff aus Argentinien und kam als siebenjähriges Kind nach Israel. Im Kibbuz Nir Izchak habe er sich eine Heimstatt errichtet. Dabei habe er sich 40 Jahre lang als freiwilliger Rettungsfahrer in der Region engagiert, gab das Forum der Geiselangehörigen bekannt. Er hinterlasse eine Ehefrau, vier Kinder und drei Enkelkinder.