Krieg in Gaza:Israelis und Palästineser vereinbaren neue Waffenruhe

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Ägyptens Bemühungen sind erfolgreich: Israel und Hamas einigen sich auf eine dreitägige Feuerpause ab Dienstagmorgen. Offenbar soll auch über eine endgültige Waffenruhe verhandelt werden.

  • Israel und Hamas stimmen einer Feuerpause zu. Ab Dienstag soll eine dreitägige Waffenruhe im Gazakonflikt gelten.
  • Ägypten bereitete den Vorschlag vor, Gespräche über eine längerfristige Lösung sollen folgen.
  • Zuvor hatte Israel humanitäre Waffenruhe für Teile des Gazastreifens erklärt, um die Versorgung der Bevölkerung zu ermöglichen. Palästinenser warfen Israel allerdings den Bruch der Vereinbarung vor.

Neue Waffenruhe vereinbart

Israel hat nach offiziellen Angaben einen ägyptischen Vorschlag für eine dreitägige Feuerpause im Gaza-Konflikt angenommen. Das melden Nachrichtenagenturen unter Berufung auf einen israelischen Regierungssprecher. Die Agentur Reuters zitiert aus Regierungskreisen: "Wenn die Waffenruhe hält, gibt es keinen Grund für eine Präsenz der Streitkräfte im Gazastreifen." Israelischen Medienberichten zufolge traf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Entscheidung nach Rücksprache mit seinem Sicherheitskabinett. Die Waffenruhe soll ab Dienstag, 7 Uhr (MESZ) für 72 Stunden gelten. Eine Palästinenserdelegation, die sich zu Gesprächen in Kairo aufhielt, stimmte der Waffenruhe ebenfalls zu, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete.

Ägypten lädt zu Gesprächen

Die Feuerpause wurde von der Regierung in Kairo vorgeschlagen. Zudem hat Ägypten hochrangige palästinensische und israelische Delegationen zu Gesprächen über einen endgültigen Waffenstillstand eingeladen. Zuvor hatten sich nach Angaben von Insidern der Agentur Reuters zufolge Vertreter von mehreren Palästinenser-Gruppen - darunter die radikal-islamische Hamas und der Islamische Dschihad - mit dem Chef des ägyptischen Geheimdienstes in Kairo getroffen.

Waffenruhen haben sich bislang als brüchig erwiesen

Bei dem seit mehr als drei Wochen anhaltenden Konflikt sind nach palästinensischen Angaben mehr als 1800 Bewohner des Gazastreifens getötet worden, die meisten davon Zivilisten. Israel zufolge starben 64 Soldaten und drei Zivilisten bei den Kämpfen. Die bislang vereinbarten Feuerpausen haben sich bisher häufig als brüchig erwiesen. Die zuletzt von Israel verkündete mehrstündige Waffenruhe am Montag ist nach Ansicht der Palästineser gebrochen worden.

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© Süddeutsche.de/Reuters/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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