- Palästinenser werfen Israel Bruch der Feuerpause vor.
- Israel erklärt humanitäre Waffenruhe für Montag in Teilen des Gazastreifens. Gegenschläge der Palästinenser in diesem Zeitraum werde Tel Aviv sofort beantworten.
- UN-Generalsekretär Ban kritisiert den Anstieg antisemitischer Übergriffe infolge des Gaza-Konflikts.
Palästinenser werfen Israel Bruch der Feuerpause vor
Die Palästinenser haben Israel den Bruch der selbst erklärten einseitigen Feuerpause im Gazastreifen vorgeworfen. Israelische Streitkräfte hätten unmittelbar nach Beginn der auf sieben Stunden begrenzten Waffenruhe am Montag um 9:00 Uhr (MESZ) das Schati-Flüchtlingslager bombardiert, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in dem von der radikalislamischen Hamas beherrschten Gebiet. Dabei soll ein achtjähriges Mädchen getötet und mehr als 15 Menschen verletzt worden sein. Bei den meisten handele es sich um Frauen und Kinder. Eine Sprecherin des israelischen Militärs erklärte, der Vorfall werde untersucht.
Israel verkündet mehrstündige Waffenruhe
Israel hatte für diesen Montag eine humanitäre Feuerpause ausgerufen, die sieben Stunden dauern sollte. Sie solle für den gesamten Gazastreifen mit Ausnahme des Gebiets östlich von Rafah gelten. Die Waffenruhe soll vor allem die Bergung von Toten und die Versorgung von Verletzten ermöglichen. Außerdem sollen geflüchtete Palästinenser kurzzeitig die Möglichkeit haben, in ihre Häuser zurückzukehren. Die Regierung in Jerusalem hatte allerdings auch gedroht, bei Angriffen aus dem Gazastreifen in werde die Armee zurückschlagen.
UN-Generalsekretär Ban verurteilt antisemitische Übergriffe in Europa
Die Vereinten Nationen haben den "jüngsten Anstieg antisemitischer Übergriffe" infolge des Gaza-Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern beklagt. Besonders in Europa sei eine Zunahme solcher Angriffe im Zusammenhang mit Protesten gegen die Gewalt in Nahost zu beobachten, hieß es in einer am Sonntagabend veröffentlichten Erklärung von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Der Nahostkonflikt dürfe "kein Vorwand für Vorurteile werden, die den sozialen Frieden" gefährden könnten. Gerade in Frankreich waren in den vergangenen Tagen mehrfach propalästinensische Demonstrationen in Krawalle und offene Gewalt umgeschlagen. Auch in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und anderen Ländern kam es zu Protesten mit vereinzelten antisemitischen Ausfällen.
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