Internationale Politik:Was Europa versäumt hat

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Die Zukunft im Blick - oder doch nicht? Bundeswehrsoldaten 2017 in Rukla in Litauen zusammen mit Soldaten des multinationalen Gefechtsverbandes mit einer Nato-Fahne. (Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Seit dem Beginn von Putins Angriffskrieg auf die Ukraine muss Europa versuchen, sich in einer neuen Welt zu behaupten. Wie das gelingen kann, zeigen zwei eindrucksvolle Bücher.

Von Florian Keisinger

Die politische Ordnung Europas ist eine Kriegsgeburt. Dasselbe gilt für fast alle EU-Staaten. Kriege haben Europa geprägt wie kein anderer Faktor. Die Wahrnehmung des Krieges als dem großen Zukunftsgestalter endete für die Europäer mit dem Zweiten Weltkrieg. Die Erfindung der Europäischen Union markierte einen präzedenzlosen historischen Sonderweg. Man integrierte den Nationalstaat in eine überstaatliche Ordnung, in der fortan die Konfliktregelung durch Krieg als ausgeschlossen galt. Militärisches Engagement sollte, wenn überhaupt, lediglich punktuell und als humanitäre Intervention erfolgen. Mit diesem Modell entwickelte Europa nach 1945 ein einzigartiges Laboratorium der pazifistischen Moderne - welches angesichts der Realitäten des 21. Jahrhunderts nun jedoch an seine Grenzen stößt.

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