Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.
Wichtige Updates
Ukraine: Gefangenenaustausch mit Russland wird wieder aufgenommen
Selenskij kündigt wegen des Korruptionsskandals Umbau im Energiesektor an
Merz: Selenskij soll Ausreise junger Männer verhindern
Acht Tote in der Ukraine nach massiven russischen Luftangriffen
Deutschland beteiligt sich an Paket von US-Waffen für Ukraine
Julia Daniel
Ukraine will 100 französische Kampfjets kaufen
Die Ukraine will ihre Luftwaffe massiv aufrüsten und 100 französische Kampfjets vom Typ Rafale ordern. Das kündigte Präsident Wolodimir Selenskij am Montag während seines Besuchs in Frankreich an. Der französische Präsident Emmanuel Macron empfing Selenskij auf dem Militärflughafen Villacoublay bei Paris. Über Kaufpreis und Finanzierung wurde zunächst nichts bekannt.
Das Abkommen mit Frankreich werde die Verteidigung der Ukraine erheblich stärken, erklärte Selenskij. Sein Land ziehe in Betracht, die Jets in Zukunft in der Ukraine herzustellen. Bei den Gesprächen mit Macron wolle er auch Möglichkeiten diskutieren, wie diplomatische Bemühungen zu einer raschen Beendigung des Krieges zu beschleunigt werden können.
Bereits am Sonntag hatte Selenskij auf der Online-Plattform X angekündigt, bei seiner Paris-Reise gehe es um ein historisches Abkommen mit Frankreich. Ziele seien eine deutliche Stärkung der Luftabwehr und anderer Verteidigungsfähigkeiten. Der Einsatz der modernen Kampfjets würde angesichts der anspruchsvollen Ausbildung der Piloten allerdings einige Zeit dauern.
Macron hatte im vergangenen Monat zugesagt, weitere Kampfflugzeuge vom Typ Mirage sowie eine neue Lieferung von Aster-30-Raketen für das von der Ukraine genutzte Luftabwehrsystem SAMP/T anzubieten. Insidern zufolge könnte Selenskyjs Besuch auch zu Vereinbarungen über weitere SAMP/T-Systeme führen. Das Ziel sei, "die französische Exzellenz in der Rüstungsindustrie in den Dienst der ukrainischen Verteidigung zu stellen", hieß es aus Macrons Büro vor dem Besuch. Nach Bekanntwerden des Rafale-Geschäfts stiegen die Aktien des Herstellers Dassault um rund fünf Prozent.
Das Abkommen mit Frankreich werde die Verteidigung der Ukraine erheblich stärken, erklärte Selenskij. Sein Land ziehe in Betracht, die Jets in Zukunft in der Ukraine herzustellen. Bei den Gesprächen mit Macron wolle er auch Möglichkeiten diskutieren, wie diplomatische Bemühungen zu einer raschen Beendigung des Krieges zu beschleunigt werden können.
Bereits am Sonntag hatte Selenskij auf der Online-Plattform X angekündigt, bei seiner Paris-Reise gehe es um ein historisches Abkommen mit Frankreich. Ziele seien eine deutliche Stärkung der Luftabwehr und anderer Verteidigungsfähigkeiten. Der Einsatz der modernen Kampfjets würde angesichts der anspruchsvollen Ausbildung der Piloten allerdings einige Zeit dauern.
Macron hatte im vergangenen Monat zugesagt, weitere Kampfflugzeuge vom Typ Mirage sowie eine neue Lieferung von Aster-30-Raketen für das von der Ukraine genutzte Luftabwehrsystem SAMP/T anzubieten. Insidern zufolge könnte Selenskyjs Besuch auch zu Vereinbarungen über weitere SAMP/T-Systeme führen. Das Ziel sei, "die französische Exzellenz in der Rüstungsindustrie in den Dienst der ukrainischen Verteidigung zu stellen", hieß es aus Macrons Büro vor dem Besuch. Nach Bekanntwerden des Rafale-Geschäfts stiegen die Aktien des Herstellers Dassault um rund fünf Prozent.
Katja Guttmann
Russischer Angriff auf ukrainischen Hafen trifft türkischen Tanker für Flüssigerdgas
Trotz des Krieges nutzt die Ukraine ihre Häfen an der Donau für Ein- und Ausfuhren. Doch es ist riskant für ausländische Schiffe, diese Orte anzulaufen: Durch einen russischen Luftangriff auf den ukrainischen Donauhafen Ismajil ist ein Brand auf einem türkischen Tankschiff für Flüssigerdgas (LNG) ausgebrochen. Das ukrainische Ministerium für regionale Entwicklung in Kiew teilte mit, die Pumpvorrichtung auf dem Tanker sei getroffen worden. Die 16 Mann starke Besatzung der „Orinda“ wurde nach türkischen Medienberichten von Bord gebracht.
Katastrophenschützer seien unter anderem mit Robotern zur Brandbekämpfung im Einsatz, teilte das Ministerium mit. Eine Notwendigkeit zur Evakuierung der Bevölkerung im Umkreis des Hafens gebe es nicht. Am rumänischen Donauufer nur wenige Hundert Meter entfernt wurden aber wegen der Explosionsgefahr die Dörfer Plauru und Ceatalchioi geräumt, wie dortige Medien berichteten.
Die ukrainischen Häfen an der Donau sind wichtig für den Export von Getreide und die Einfuhr von Energie. Sie werden deshalb immer wieder zum Ziel russischer Luftangriffe. Teile russischer Drohnen stürzen wiederholt auch im EU- und Nato-Nachbarstaat Rumänien ab.
Katastrophenschützer seien unter anderem mit Robotern zur Brandbekämpfung im Einsatz, teilte das Ministerium mit. Eine Notwendigkeit zur Evakuierung der Bevölkerung im Umkreis des Hafens gebe es nicht. Am rumänischen Donauufer nur wenige Hundert Meter entfernt wurden aber wegen der Explosionsgefahr die Dörfer Plauru und Ceatalchioi geräumt, wie dortige Medien berichteten.
Die ukrainischen Häfen an der Donau sind wichtig für den Export von Getreide und die Einfuhr von Energie. Sie werden deshalb immer wieder zum Ziel russischer Luftangriffe. Teile russischer Drohnen stürzen wiederholt auch im EU- und Nato-Nachbarstaat Rumänien ab.
Katja Guttmann
Kreml: Hoffen auf baldigen neuen Putin-Trump-Gipfel
Der Kreml hat die grundsätzliche Bereitschaft zu einem neuen Gipfel von Staatschef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump signalisiert. Russland hoffe, dass ein solcher Gipfel stattfinden könne, sobald die nötigen Vorbereitungen dafür getroffen seien, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Derzeit könne man aber kaum vorhersagen, wann die Bedingungen für ein Treffen geschaffen würden: "Aber wir sind natürlich alle daran interessiert, dass diese Bedingungen eher früher als später eintreten."
Beide Seiten seien sich einig, dass ein Gipfel tiefgreifende Vorbereitungen erfordere, um produktiv zu sein. Putin und Trump kamen zuletzt im August in Alaska zusammen. Ein für Oktober geplanter Gipfel in Budapest wurde von Trump kurzfristig abgesagt, weil er sich davon nicht viel versprach.
Nach Angaben des Kreml laufen Gespräche mit der Ukraine über einen möglichen weiteren Austausch von Kriegsgefangenen. Russland nennt jedoch keine Einzelheiten. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 haben beide Seiten mehrfach Gefangene ausgetauscht.
Beide Seiten seien sich einig, dass ein Gipfel tiefgreifende Vorbereitungen erfordere, um produktiv zu sein. Putin und Trump kamen zuletzt im August in Alaska zusammen. Ein für Oktober geplanter Gipfel in Budapest wurde von Trump kurzfristig abgesagt, weil er sich davon nicht viel versprach.
Nach Angaben des Kreml laufen Gespräche mit der Ukraine über einen möglichen weiteren Austausch von Kriegsgefangenen. Russland nennt jedoch keine Einzelheiten. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 haben beide Seiten mehrfach Gefangene ausgetauscht.
Christoph Heinlein

Anschlag auf Bahngleis in Polen – Tusk: Sollte vermutlich Zug sprengen
Auf eine Bahnstrecke in Polen hat es einen Sprengstoffanschlag gegeben, der nach Regierungsangaben einem Zug gegolten haben könnte. „Die Explosion unweit der Ortschaft Mika hatte höchstwahrscheinlich zum Ziel, einen Zug von Warschau nach Deblin in die Luft zu sprengen“, sagte Polens Regierungschef Donald Tusk bei einem Besuch vor Ort. „Glücklicherweise ist es nicht zu einer Tragödie gekommen, aber die Sache ist sehr ernst.“
Zuvor hatte Tusk auf X darüber informiert, dass auf der Trasse von der Hauptstadt Warschau nach Lublin im Osten des Landes Gleise durch eine Sprengladung zerstört worden seien. Weiter östlich Richtung Lublin wurde demnach an der gleichen Strecke eine zweite Beschädigung entdeckt. Die Hintergründe der Tat blieben bisher unklar, die Staatsanwaltschaft und der Geheimdienst ermitteln. Am Sonntagmorgen hatte der Lokführer eines Zuges von Deblin (Woiwodschaft Lublin) nach Warschau bei der Ortschaft Mika ein stark beschädigtes Gleisstück bemerkt. Er alarmierte die Leitstelle, die daraufhin den Zugverkehr in diesem Streckenabschnitt vorübergehend einstellte. Weder Fahrgäste noch Zugpersonal wurden verletzt. Die Ortschaft Mika liegt gut hundert Kilometer südöstlich von Warschau.
Im EU- und Nato-Land Polen, das einer der engsten politischen und militärischen Verbündeten der von Russland angegriffenen Ukraine ist, herrscht Angst vor russischen Sabotageakten. Besonders das Eisenbahnnetz gilt als mögliches Ziel, denn viele Militärtransporte in die Ukraine laufen über Polen in das angegriffene Nachbarland. Die jetzt betroffene Strecke führt zum Grenzort Dorohusk und von dort weiter in die Ukraine.
Zuvor hatte Tusk auf X darüber informiert, dass auf der Trasse von der Hauptstadt Warschau nach Lublin im Osten des Landes Gleise durch eine Sprengladung zerstört worden seien. Weiter östlich Richtung Lublin wurde demnach an der gleichen Strecke eine zweite Beschädigung entdeckt. Die Hintergründe der Tat blieben bisher unklar, die Staatsanwaltschaft und der Geheimdienst ermitteln. Am Sonntagmorgen hatte der Lokführer eines Zuges von Deblin (Woiwodschaft Lublin) nach Warschau bei der Ortschaft Mika ein stark beschädigtes Gleisstück bemerkt. Er alarmierte die Leitstelle, die daraufhin den Zugverkehr in diesem Streckenabschnitt vorübergehend einstellte. Weder Fahrgäste noch Zugpersonal wurden verletzt. Die Ortschaft Mika liegt gut hundert Kilometer südöstlich von Warschau.
Im EU- und Nato-Land Polen, das einer der engsten politischen und militärischen Verbündeten der von Russland angegriffenen Ukraine ist, herrscht Angst vor russischen Sabotageakten. Besonders das Eisenbahnnetz gilt als mögliches Ziel, denn viele Militärtransporte in die Ukraine laufen über Polen in das angegriffene Nachbarland. Die jetzt betroffene Strecke führt zum Grenzort Dorohusk und von dort weiter in die Ukraine.
Dimitri Taube
Ukraine: Drei Tote bei russischem Angriff auf Region Charkiw
Bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Balaklija in der ostukrainischen Region Charkiw sind ukrainischen Angaben zufolge drei Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch drei Kinder, teilte der Leiter der Militärverwaltung von Balaklija, Witali Karabanow, auf Telegram mit. Das russische Militär habe die Stadt in der Nacht mit zwei Raketen attackiert, so Karabanow weiter.
In der gleichen Region wurde nach Angaben des Zivilschutzes zudem ein Mensch in der Siedlung Welykyj Burluk bei einem Drohnenangriff getötet. Ein weiterer sei verletzt worden. Es gebe Schäden an Privathäusern und Wirtschaftsgebäuden.
In der gleichen Region wurde nach Angaben des Zivilschutzes zudem ein Mensch in der Siedlung Welykyj Burluk bei einem Drohnenangriff getötet. Ein weiterer sei verletzt worden. Es gebe Schäden an Privathäusern und Wirtschaftsgebäuden.
Julia Daniel
Mehr als 36 000 Haushalte in Region Odessa nach Angriff ohne Strom
Ein russischer Angriff auf die südukrainische Region Odessa zerstört Teile der Energieversorgung. Der private Energieversorger DTEK meldet, dass 36 500 Haushalte ohne Strom sind. Rettungsdiensten zufolge werden an einem der Häfen der Oblast Odessa Brände entfacht. Dadurch werden Hafenanlagen und mehrere zivile Schiffe beschädigt, teilt der stellvertretende Ministerpräsident Oleksij Kuleba mit.
Philipp Saul
Ukrainischer Außenminister bittet um Geld für Drohnen
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hat die Unterstützer seines Landes im Abwehrkampf gegen Russland um Geld für die Drohnenproduktion gebeten. Kremlchef Wladimir Putin werde den Krieg nur beenden, wenn zwei Faktoren einträten, schrieb er auf der Plattform X. Zum einen müsse Putin „die Illusion verlieren“, dass er noch auf dem Schlachtfeld gewinnen könne. Zum anderen müsse der Preis für die Fortführung des Kriegs den Preis für ein Ende des Kriegs übersteigen.
„Das moderne Rüstungsrennen dreht sich nicht um Atomwaffen, sondern um Millionen preiswerter Drohnen“, schrieb der Minister. „Wer die Produktion schneller hochfahren kann, wird den Frieden sichern.“ Dafür brauche die ukrainische Rüstungsindustrie Geld. „Wir können im nächsten Jahr bis zu 20 Millionen Drohnen herstellen, wenn wir eine ausreichende Finanzierung erhalten.“ Eine konkrete Summe nannte Sybiha nicht.
Die Ukraine stellt seit Monaten Zehntausende Drohnen her. Die unbemannten Flugobjekte werden sowohl von der klassischen Rüstungsindustrie als auch von privaten Firmen gefertigt, die mit innovativen Produkten versuchen, der Ukraine einen technologischen Vorsprung zu verschaffen.
„Das moderne Rüstungsrennen dreht sich nicht um Atomwaffen, sondern um Millionen preiswerter Drohnen“, schrieb der Minister. „Wer die Produktion schneller hochfahren kann, wird den Frieden sichern.“ Dafür brauche die ukrainische Rüstungsindustrie Geld. „Wir können im nächsten Jahr bis zu 20 Millionen Drohnen herstellen, wenn wir eine ausreichende Finanzierung erhalten.“ Eine konkrete Summe nannte Sybiha nicht.
Die Ukraine stellt seit Monaten Zehntausende Drohnen her. Die unbemannten Flugobjekte werden sowohl von der klassischen Rüstungsindustrie als auch von privaten Firmen gefertigt, die mit innovativen Produkten versuchen, der Ukraine einen technologischen Vorsprung zu verschaffen.
Birgit Kruse
Russland meldet Vormarsch in ukrainischer Region Saporischschja
Russland hat nach eigenen Angaben bei seinem Vormarsch in der südostukrainischen Region Saporischschja die beiden Ortschaften Mala Tokmatschka und Riwnopillja eingenommen. Dies teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Sonntag mit. Damit gerieten die südlichen Städte Huljajpole und Orichiw in Gefahr, Ziel russischer Zangenangriffe zu werden. Eine Stellungnahme der Ukraine lag zunächst nicht vor. Ziel des russischen Vorstoßes ist es, die Kontrolle über die gesamte Region Saporischschja zu erlangen.
Die Ukraine mit ihrer kleineren Armee steht vor der Herausforderung, die Verteidigung in der Region Donezk zu verstärken und gleichzeitig den Rest der Front unter dem intensiven Artillerie- und Drohnenbeschuss hochmobiler russischer Einheiten stabil zu halten. Ukrainischen Soldaten und Kommandeuren zufolge reichen die eigenen Truppen nicht aus, um alle Verteidigungsstellungen zu halten.
Seit dem Vordringen in die Region Dnipropetrowsk Ende Juni seien die russischen Streitkräfte dort und in der benachbarten Region Saporischschja an einer relativ breiten Front um mindestens 30 Kilometer vorgerückt, hieß es unter Berufung auf pro-ukrainische Karten. Moskau will die Kontrolle über den gesamten Donbass, zu dem Donezk und Luhansk gehören, sowie über die gesamten Regionen Cherson und Saporischschja erlangen. Russland hat die vier ukrainischen Regionen bereits völkerrechtswidrig annektiert.
Derzeit kontrolliert Russland etwa 19 Prozent der Ukraine, was 115 476 Quadratkilometern entspricht. Das ist ein Prozentpunkt mehr als vor zwei Jahren. Nach russischen Angaben kontrolliert Moskau etwa 75 Prozent der Region Saporischschja. Die Ukraine hält dort jedoch noch etwa 7000 Quadratkilometer, einschließlich der gleichnamigen Stadt Saporischschja mit einer Vorkriegsbevölkerung von über 700 000 Menschen.
Die Ukraine mit ihrer kleineren Armee steht vor der Herausforderung, die Verteidigung in der Region Donezk zu verstärken und gleichzeitig den Rest der Front unter dem intensiven Artillerie- und Drohnenbeschuss hochmobiler russischer Einheiten stabil zu halten. Ukrainischen Soldaten und Kommandeuren zufolge reichen die eigenen Truppen nicht aus, um alle Verteidigungsstellungen zu halten.
Seit dem Vordringen in die Region Dnipropetrowsk Ende Juni seien die russischen Streitkräfte dort und in der benachbarten Region Saporischschja an einer relativ breiten Front um mindestens 30 Kilometer vorgerückt, hieß es unter Berufung auf pro-ukrainische Karten. Moskau will die Kontrolle über den gesamten Donbass, zu dem Donezk und Luhansk gehören, sowie über die gesamten Regionen Cherson und Saporischschja erlangen. Russland hat die vier ukrainischen Regionen bereits völkerrechtswidrig annektiert.
Derzeit kontrolliert Russland etwa 19 Prozent der Ukraine, was 115 476 Quadratkilometern entspricht. Das ist ein Prozentpunkt mehr als vor zwei Jahren. Nach russischen Angaben kontrolliert Moskau etwa 75 Prozent der Region Saporischschja. Die Ukraine hält dort jedoch noch etwa 7000 Quadratkilometer, einschließlich der gleichnamigen Stadt Saporischschja mit einer Vorkriegsbevölkerung von über 700 000 Menschen.
Christoph Heinlein

18 Stunden Luftalarm in ukrainischer Region Sumy
Nächtliche russische Luftangriffe haben in der Ukraine erneut Schäden angerichtet. Russland habe eine Iskander-Rakete und 176 Drohnen eingesetzt, teilte die ukrainische Luftwaffe am Morgen mit. Es sei gelungen, 139 Drohnen abzuschießen oder mit Funkstörungen auszuschalten, dennoch habe es auch 37 Einschläge an 14 verschiedenen Orten gegeben.
Besonders betroffen war die Region Sumy im Nordosten des Landes. Eine 86-Jährige wurde verletzt. Es gebe Schäden an Wohnhäusern, aber auch bei der zivilen Infrastruktur, teilte der regionale Katastrophenschutz mit. Innerhalb der letzten 24 Stunden herrschte in der Region gut 18 Stunden lang Luftalarm.
Auch die südukrainische Region Odessa wurde schwer getroffen. Die russischen Streitkräfte hätten dabei erneut Objekte der Energieinfrastruktur ins Visier genommen, teilte Gouverneur Oleh Kiper mit. So sei auch eine Solaranlage beschädigt worden, schrieb er auf Telegram. Die von ihm dazugestellten Bilder zeigen eine große Anzahl herabgestürzter, zersplitterter und durchlöcherter Solarpanels.
Birgit Kruse
Ukraine meldet Angriff auf russische Ölraffinerie
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben des Generalstabs in Kiew die Ölraffinerie Nowokuibyschewsk in der russischen Region Samara angegriffen. Dort seien Explosionen und ein Feuer registriert worden. Das Ausmaß des Schadens werde noch geprüft. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor.
Birgit Kruse
Ukraine sichert sich Gas aus Griechenland
Die Ukraine will ihre Gasversorgung für den kommenden Winter mit Importen aus Griechenland sichern. „Wir haben heute bereits ein Abkommen mit Griechenland über Gas für die Ukraine vorbereitet“, erklärte Präsident Wolodimir Selenskij auf Telegram. Es gebe zudem Vereinbarungen zur Finanzierung von Gasimporten. „Wir werden fast zwei Milliarden Euro für Gasimporte aufbringen, um die durch russische Angriffe verursachten Verluste in der ukrainischen Produktion auszugleichen.“ Selenskij wird am Sonntag zu einem Besuch in Griechenland erwartet. Von dort will er nach Frankreich und Spanien weiterreisen.
Philipp Saul
Ukraine: Gefangenenaustausch mit Russland wird wieder aufgenommen
Der zum Erliegen gekommene Austausch von Kriegsgefangenen zwischen Kiew und Moskau wird nach ukrainischen Angaben wieder aufgenommen. "Wir zählen auf die Wiederaufnahme des Austauschs", sagte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij am Sonntag in einer Videobotschaft auf Telegram. Rustem Umjerow schrieb auf dem Chatdienst, der Prozess werde in Kürze wieder aktiviert, 1200 ukrainische Soldaten sollten aus russischer Gefangenschaft zurückgeholt werden. Der inzwischen zum ukrainischen Botschafter in den USA bestellte Ex-Verteidigungsminister hatte im Frühjahr die ukrainische Verhandlungsdelegation bei Gesprächen mit Russland geführt.
Wichtigstes Ergebnis der Verhandlungen im Mai und Juni war die Vereinbarung von Gefangenenaustauschen, die im Frühjahr und Sommer liefen. Seit geraumer Zeit gibt es aber keine neuen Freilassungen mehr. Auch der Gesprächsprozess zwischen Moskau und Kiew über eine Beendigung des Kriegs liegt nach der Versetzung Umjerows auf Eis.
Nun habe er auf Anweisung von Präsident Selenskij Gespräche mit Vermittlern in der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten zur Wiederbelebung des Gefangenenaustauschs geführt, teilte Umjerow mit. Seinen Angaben nach sind die grundsätzlichen Fragen geklärt und in Kürze beginnen technische Konsultationen zur Abwicklung. Die Soldaten würden noch vor Weihnachten und Neujahr nach Hause kommen, versprach er.
Wichtigstes Ergebnis der Verhandlungen im Mai und Juni war die Vereinbarung von Gefangenenaustauschen, die im Frühjahr und Sommer liefen. Seit geraumer Zeit gibt es aber keine neuen Freilassungen mehr. Auch der Gesprächsprozess zwischen Moskau und Kiew über eine Beendigung des Kriegs liegt nach der Versetzung Umjerows auf Eis.
Nun habe er auf Anweisung von Präsident Selenskij Gespräche mit Vermittlern in der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten zur Wiederbelebung des Gefangenenaustauschs geführt, teilte Umjerow mit. Seinen Angaben nach sind die grundsätzlichen Fragen geklärt und in Kürze beginnen technische Konsultationen zur Abwicklung. Die Soldaten würden noch vor Weihnachten und Neujahr nach Hause kommen, versprach er.
Philipp Saul
Selenskij kündigt wegen des Korruptionsskandals Umbau im Energiesektor an
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat vor dem Hintergrund des größten Korruptionsskandals in der Ukraine seit Kriegsbeginn einen Umbau an der Führungsspitze der wichtigsten Energiekonzerne im Land angekündigt. „Parallel zur vollständigen Überprüfung der finanziellen Tätigkeit muss eine Erneuerung der Verwaltung dieser Unternehmen losgehen“, schrieb er bei Telegram. Er habe sich mit Regierungschefin Julia Swyrydenko über die nächsten Schritte verständigt.
So sollen innerhalb einer Woche die Voraussetzungen für einen neuen Aufsichtsrat bei Energoatom geschaffen werden, auch der Vorstand werde völlig erneuert. Die Ankündigung gilt als Flucht nach vorn von Selenskij. Energoatom ist der Konzern, um den sich der Korruptionsskandal dreht. Beim Bau von Schutzanlagen für die Energieinfrastruktur sollen bis zu 100 Millionen US-Dollar an Schmiergeldern geflossen sein – zwei Minister sind wegen der Affäre zurückgetreten. Zwei Verdächtige, darunter ein enger Vertrauter Selenskijs, haben sich ins Ausland abgesetzt.
Für den Präsidenten geht es nun darum, sich von den korrupten Funktionären aus seinem Umfeld abzugrenzen – auch um weitere Hilfen aus dem Ausland für sein kriegsgeplagtes Land nicht zu gefährden.
Neben Energoatom gibt es auch Veränderungen in der Führungsetage des staatlichen Wasserkraftbetreibers Ukrhidroenergo, beim Betreiber des Gaspipelinesystems in der Ukraine und beim staatlichen Energieriesen Naftogaz. Entsprechende Ausschreibungen seien angesetzt, so Selenskij.
So sollen innerhalb einer Woche die Voraussetzungen für einen neuen Aufsichtsrat bei Energoatom geschaffen werden, auch der Vorstand werde völlig erneuert. Die Ankündigung gilt als Flucht nach vorn von Selenskij. Energoatom ist der Konzern, um den sich der Korruptionsskandal dreht. Beim Bau von Schutzanlagen für die Energieinfrastruktur sollen bis zu 100 Millionen US-Dollar an Schmiergeldern geflossen sein – zwei Minister sind wegen der Affäre zurückgetreten. Zwei Verdächtige, darunter ein enger Vertrauter Selenskijs, haben sich ins Ausland abgesetzt.
Für den Präsidenten geht es nun darum, sich von den korrupten Funktionären aus seinem Umfeld abzugrenzen – auch um weitere Hilfen aus dem Ausland für sein kriegsgeplagtes Land nicht zu gefährden.
Neben Energoatom gibt es auch Veränderungen in der Führungsetage des staatlichen Wasserkraftbetreibers Ukrhidroenergo, beim Betreiber des Gaspipelinesystems in der Ukraine und beim staatlichen Energieriesen Naftogaz. Entsprechende Ausschreibungen seien angesetzt, so Selenskij.
Christoph von Eichhorn
Schwere Drohnenangriffe auf die Ostukraine
Bei schweren russischen Drohnenangriffen auf das ostukrainische Gebiet Dnipropetrowsk ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Ein weiterer sei verletzt worden, teilte Gouverneur Wladyslaw Hajwanenko mit. In der Gebietshauptstadt Dnipro seien mehrere Brände ausgebrochen, Schäden gebe es aber auch in den kleineren Städten Nikopol, Marhanez, Tscherwonohryhoriwka und Synelnikowe sowie im Landkreis Myrowe. Getroffen wurden demnach vor allem private Wohnhäuser und Autos.
Auch Russland verzeichnete Schäden infolge ukrainischer Drohnenangriffe. Während das Militär nur den Abschuss von 64 Drohnen über russischem Gebiet meldete, bestätigte der Gouverneur von Rjasan, Pawel Malkow, zumindest einen Einschlag. „Durch herabfallende Trümmer kam es zu einem Brand auf dem Territorium eines Unternehmens“, schrieb Malkow auf der Plattform Telegram. Tote und Verletzte habe es nicht gegeben, die Höhe des Schadens werde noch geprüft. Nach Angaben des Internetportals Astra soll es sich bei dem Unternehmen um eine Raffinerie handeln.
Auch Russland verzeichnete Schäden infolge ukrainischer Drohnenangriffe. Während das Militär nur den Abschuss von 64 Drohnen über russischem Gebiet meldete, bestätigte der Gouverneur von Rjasan, Pawel Malkow, zumindest einen Einschlag. „Durch herabfallende Trümmer kam es zu einem Brand auf dem Territorium eines Unternehmens“, schrieb Malkow auf der Plattform Telegram. Tote und Verletzte habe es nicht gegeben, die Höhe des Schadens werde noch geprüft. Nach Angaben des Internetportals Astra soll es sich bei dem Unternehmen um eine Raffinerie handeln.
Juri Auel
Merz: Selenskij soll Ausreise junger Männer verhindern
Bundeskanzler Friedrich Merz hat den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij gebeten, die Ausreise junger Männer nach Deutschland zu verhindern. "Diejenigen, die zurzeit aus der Ukraine kommen, sind zu einem beachtlichen Teil junge Männer im Alter zwischen 18 und 24, weil der Wehrdienst in der Ukraine erst mit 25 beginnt", sagt der Bundeskanzler. "Ich habe ihn gebeten, dafür zu sorgen, dass diese jungen Männer im Land bleiben, weil sie im Land gebraucht werden und nicht in Deutschland." Sie sollten Militärdienst in der Ukraine leisten, die dringend Soldaten im Abwehrkampf gegen Russland braucht.
Die Zahl der jungen Ukrainer, die nach Deutschland kommen, war in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. CSU-Chef Markus Söder hat bereits eine Abschiebung gefordert.
Die Zahl der jungen Ukrainer, die nach Deutschland kommen, war in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. CSU-Chef Markus Söder hat bereits eine Abschiebung gefordert.