Krieg in der UkraineSelenskij: „Wir brauchen starke Sicherheitsgarantien“

Die US-Unterstützung sei lebenswichtig für sein Land, sagt der ukrainische Präsident nach dem Treffen. Trump fordert die Ukraine und Russland auf, den Krieg sofort zu beenden.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.

Wichtige Updates
IAEA: Zweite Stromleitung für AKW Saporischschja repariert
Auto mit Journalisten in der Ukraine mit Drohne angegriffen
Berichte: Trump gewährt Ungarn Ausnahme bei Sanktionen
Trump hält an Budapest für mögliches Treffen mit Putin fest 
Sanktionen gegen Russland: EU verschärft Visa-Regeln für Russen
Dimitri Taube

45 Raketen und 458 Drohnen: Ukraine meldet massive russische Luftangriffe

Die Ukraine hat erneut massive russische Luftangriffe gemeldet. Das ukrainische Militär zählte in der Nacht insgesamt 45 Raketen und 458 Drohnen. Fast 80 dieser Flugobjekte habe die Flugabwehr nicht vernichten können, es habe Treffer gegeben. Bei einem Drohnenangriff in der Industriestadt Dnipro wurden Behörden zufolge mindestens drei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt. Unter den Verletzten seien auch zwei Kinder. Nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes krachte eine Drohne in ein neungeschossiges Wohnhaus, in dem Wohnungen auf mehreren Etagen zerstört wurden. Die Leiche einer Frau fanden Einsatzkräfte in einer Wohnung, zwei weitere Menschen in den Trümmern. Laut Stadtverwaltung wurde noch ein Hausbewohner vermisst. In einem Video des Zivilschutzes war ein großes Loch in dem Haus zu sehen. Menschen wurden an der zerstörten Fassade aus den Wohnungen gerettet. Ein Feuer sei gelöscht worden, hieß es. Mehrere Menschen, darunter ein 13-jähriges Mädchen, mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Die russischen Angriffe galten einmal mehr auch der Energie- und Bahninfrastruktur in der Ukraine. Vielerorts fielen Strom, Warmwasser und Heizung aus. Nach Bahnangaben kommt es wegen Schäden im Gebiet Poltawa, das in der Zentralukraine liegt, zu erheblichen Zugverspätungen. Demnach gab es an einigen Haltepunkten Stromausfälle und Schäden am Kontaktnetz.

Auch im Kiewer Gebiet meldeten die Behörden Stromausfälle nach russischen Raketen- und Drohnenangriffen gegen die Energieinfrastruktur. Laut der Gebietsverwaltung wurde eine Frau verletzt. Mehrere Häuser seien beschädigt worden. Russland versuche mit seinem Terror gegen die Energieinfrastruktur, den Menschen Licht und Wärme zu nehmen, hieß es in einer Mitteilung der Verwaltung bei Telegram.

Derweil meldete Russland am Morgen ukrainische Luftangriffe in Grenzregionen. Die russischen Streitkräfte fingen nach Angaben des Verteidigungsministeriums 83 ukrainische Drohnen ab. Die meisten seien über den Gebieten zerstört worden, die direkt an die Ukraine grenzen.
Bei einem russischen Angriff auf Dnipro wurde ein Wohnhaus getroffen.
Bei einem russischen Angriff auf Dnipro wurde ein Wohnhaus getroffen. Foto: Mykola Synelnykow/Reuters
Philipp Saul
Philipp Saul

IAEA: Zweite Stromleitung für AKW Saporischschja repariert

Die russischen Besatzer des Atomkraftwerks Saporischschja im Südosten der Ukraine haben die seit Mai defekte zweite Stromleitung repariert. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte die Inbetriebnahme der 330-Kilowatt-Leitung, die für die Stromversorgung des Kraftwerks gebraucht wird. IAEA-Chef Rafael Grossi sprach bei X von einem „wichtigen Schritt für die nukleare Sicherheit“.

Mit der Reparatur der 750-Kilowatt-Leitung vor einem Monat „ist dies ein guter Tag für die nukleare Sicherheit“, sagte Grossi. Im Oktober endete mit der ersten Reparatur der zehnte Blackout seit Beginn der Besetzung des Kraftwerks 2022. Für die Reparaturarbeiten war unter Vermittlung der IAEA, die Beobachter in dem AKW hat, eine örtliche Waffenruhe vereinbart worden.

Das mit sechs Blöcken und einer Nennleistung von 6000 Megawatt größte Atomkraftwerk Europas ist seit März 2022 – unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskriegs – von Moskauer Truppen besetzt. Die Reaktoren sind aus Sicherheitsgründen heruntergefahren, müssen aber noch weiter gekühlt werden. Die Kühlsysteme werden durch die nun wieder intakten Stromleitungen versorgt. Bei Stromausfällen gewährleisten Dieselgeneratoren die Kühlung.
Julian Gerstner
Julian Gerstner

Ukrainischer Offizier wegen Einladung zu tödlicher Soldaten-Feier in Haft

Trotz eines Verbots des ukrainischen Generalstabs soll ein Kommandeur 100 Soldaten zu einer Feier versammelt und sie so zur Zielscheibe für einen tödlichen russischen Angriff gemacht haben. Bei dem Schlag mit Raketen und Drohnen in der Region Dnipropetrowsk seien am Samstag vor einer Woche zwölf Soldaten und sieben Zivilisten getötet worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew mit. Zudem seien 36 Soldaten verletzt worden. Ein Gericht in der Industriestadt Dnipro erließ Haftbefehl gegen den Mann, wie das Staatliche Ermittlungsbüro mitteilte.

Der Mann werde dafür nun strafrechtlich zur Verantwortung gezogen, teilte auch das staatliche Ermittlungsbüro mit. Über das Ausmaß des Vorfalls war bisher so öffentlich nichts berichtet worden. In der Regel nennen die Behörden auch keine Zahlen getöteter eigener Soldaten. Es ist nicht der erste Verstoß dieser Art gegen das Kriegsrecht, das solche Versammlungen verbietet.

Den Ermittlungen zufolge soll der Offizier die Soldaten zu der Zeremonie am 1. November versammelt haben, um ihnen eine Auszeichnung zu verleihen. Während der Feier hätten die russischen Truppen mit zwei ballistischen Raketen und drei Drohnen angegriffen, hieß es. Ein ukrainischer Journalist hatte zuvor berichtet, dass sein Bruder bei der Zeremonie getötet worden sei. 
Dimitri Taube

Auto mit Journalisten in der Ukraine mit Drohne angegriffen

Ein Auto mit einem Journalisten aus Österreich und einer Kollegin aus Spanien ist nahe der Front in der Ostukraine von einer Drohne angegriffen worden. Im Auto saß unter anderem der Korrespondent des Österreichischen Rundfunks (ORF), Christian Wehrschütz. „Der Angriff ging offensichtlich glimpflich aus“, berichtete der ORF. Wehrschütz filmte mit der Handykamera und postete das Video später auf Instagram.

Der Zwischenfall ereignete sich nach Angaben des ORF an diesem Samstag in der Region Donezk. Der Korrespondent und die spanische Kollegin seien mit der Hilfsorganisation Proliska auf dem Weg in die Stadt Kostjantyniwka gewesen.

In dem Video ist zu sehen, wie die Insassen das Fahrzeug fluchtartig verlassen, dann ist eine Detonation zu hören. Danach sind eine abgerissene Stoßstange und brennende Trümmerteile sowie Rauch zu sehen.
Linus Freymark
Linus Freymark

Berichte: Trump gewährt Ungarn Ausnahme bei Sanktionen

Trotz der US-Sanktionen gegen russische Ölkonzerne gewährt Präsident Donald Trump dem ukrainischen Nachbarland Ungarn laut Medienberichten eine einjährige Ausnahme für den Bezug von Energie aus Russland. Trump habe dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán bei dessen Besuch in Washington die Zusage gegeben, Ungarn zwölf Monate lang den ungestraften Import von Energie aus Russland zu erlauben. Das berichteten mehrere Medien wie der TV-Sender CNN unter Berufung auf Vertreter des Weißen Hauses. Öffentlich äußerte sich die Regierungszentrale nicht dazu.

Orbán hatte direkt nach dem Treffen mit Trump erklärt, der Republikaner habe seinem Land eine Sonderregelung gewährt. "In Hinsicht auf die (Erdgas)-Pipeline Turkish Stream und die (Erdöl)-Pipeline Druschba bekommt Ungarn eine vollumfängliche Befreiung von Sanktionen", wurde Orbán von der staatlichen Nachrichtenagentur MTI zitiert.

Ungarn ist stark von russischem Öl und Gas abhängig. Das hängt auch damit zusammen, dass Orbáns Regierung – anders als andere EU-Länder wie Deutschland und Bulgarien – nie ernsthafte Bemühungen unternommen hat, um das Land aus dieser Abhängigkeit zu lösen. In der EU erwirkte der Ungar eine Ausnahmeregelung, die russische Ölimporte über Pipelines zulässt. Über eine solche Röhre ist Ungarn seit kommunistischen Zeiten mit Russland verbunden.

Im öffentlichen Teil des Treffens hatte sich Trump offen für eine mögliche Ausnahmeregelung gezeigt. Orbán hatte die US-Regierung im Weißen Haus gebeten, weiterhin Öl und Gas aus Russland importieren zu können, weil es keine kurzfristigen Alternativen gebe. Trump sagte, man prüfe das Anliegen, weil Ungarn als Binnenstaat keinen Zugang zu Seehäfen habe. Das gilt allerdings auch für manch andere EU-Staaten.

Die US-Regierung hatte im Oktober wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine neue Sanktionen gegen russische Energiekonzerne verhängt, die auch sekundäre Strafmaßnahmen gegen Käufer zur Folge haben könnten. 
Juri Auel
Juri Auel

Sanktionen: Trump prüft Ausnahmeregelung für Ungarn bei Öl aus Russland 

US-Präsident Donald Trump hat sich bei einem Treffen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán offen für eine mögliche Ausnahmeregelung bei den US-Sanktionen gegen russische Energie gezeigt. Orbán bat die US-Regierung im Weißen Haus, weiterhin Öl und Gas aus Russland importieren zu können, weil es keine kurzfristigen Alternativen gäbe. Trump sagte, man „prüfe“ das Anliegen, weil Ungarn als Binnenstaat keinen Zugang zu Seehäfen habe.

Die US-Regierung hatte erst im Oktober neue Sanktionen gegen russische Energiekonzerne verhängt, die auch sekundäre Strafmaßnahmen gegen Käufer zur Folge haben könnten. Noch am Donnerstag hatten republikanische und demokratische US-Senatoren gemeinsam eine Resolution eingebracht, die Ungarn auffordert, seine Abhängigkeit von russischer Energie zu reduzieren und sich an den EU-Plan zu halten, bis Ende 2027 ganz auf russische Importe zu verzichten.

Trump schlug daraufhin einen deutlich versöhnlicheren Ton an als zuletzt. Während er andere nicht genau benannte europäische Staaten dafür kritisierte, weiterhin in großem Umfang russische Energie zu kaufen, stellte er Ungarn als Sonderfall dar. Der Binnenstaat habe schwierige Bedingungen ohne Zugang zu Häfen, über die Schiffe Öl aus anderen Regionen liefern könnten, und sei deshalb „in einer anderen Position“. Viele EU-Partner sehen die ungarische Haltung als Schwächung der gemeinsamen Front gegen Moskau und werfen Budapest vor, sich kaum um Öl-Alternativen bemüht zu haben. Orbán hat mehrfach mit Vetos gegen EU-Sanktionspakete gedroht.
Juri Auel
Juri Auel

Trump hält an Budapest für mögliches Treffen mit Putin fest 

US-Präsident Donald Trump hält an der ungarischen Hauptstadt Budapest als Ort für ein mögliches Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin über ein Ende des Ukraine-Kriegs fest. „Wenn es (das Treffen) stattfindet, würde ich es gerne in Budapest abhalten“, sagte der Republikaner bei einem Treffen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán im Weißen Haus auf eine Frage von Journalisten. Er nannte keinen speziellen Grund, warum die Wahl gerade auf diese Stadt fiel.

Ob es zu einem Treffen kommen wird, bei dem Trump und Putin über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und mögliche Auswege sprechen, ist völlig unklar. Trump hatte Mitte Oktober von einem Treffen in Budapest innerhalb von zwei Wochen gesprochen. Allerdings kamen die Amerikaner in den nachfolgenden Kontakten mit Moskau wohl zu dem Schluss, dass die Russen nicht von ihren Maximalforderungen gegen die Ukraine abrücken. Trump verschob das Treffen auf unbestimmte Zeit. Die US-Regierung verhängte zudem erstmals Sanktionen gegen zwei russische Ölkonzerne.
Dimitri Taube

Sanktionen gegen Russland: EU verschärft Visa-Regeln für Russen

Die EU verschärft die Regeln für die Vergabe von Visa an russische Staatsbürger. Wie die Europäische Kommission mitteilte, werden Russen künftig keine Visa für die mehrfache Einreise mehr beantragen können. Ausnahmen gibt es lediglich für Menschen, die enge Verwandte in der EU haben oder für Lastwagenfahrer und andere Beschäftigte im Personen- und Güterverkehr. Alle anderen müssen künftig für jede geplante Einreise wieder ein neues Visum beantragen. Grund für die Neuregelung sind nach Kommissionsangaben „zunehmende Sicherheitsrisiken, die aus Russlands ungerechtfertigtem und nicht provoziertem Angriffskrieg gegen die Ukraine resultieren“. Dazu zählten auch die Instrumentalisierung von Migration, Sabotageakte sowie die potenzielle missbräuchliche Nutzung von Visa.

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sagte: „Wir erleben beispiellose Drohnenangriffe und Sabotageakte auf europäischem Boden. Es ist unsere Pflicht, unsere Bürger zu schützen.“ Reisen in die EU und die freie Bewegung innerhalb der Union seien ein Privileg und kein automatisches Recht. Innenkommissar Magnus Brunner kündigte an, dass es auch verstärkte Überprüfungsverfahren und Kontrollen geben solle.

Nach EU-Daten wurden im vergangenen Jahr durch Konsulate in Russland noch rund 542 000 Visa für Kurzzeitaufenthalte in EU-Ländern oder in anderen Schengenstaaten wie der Schweiz erteilt. Das waren zwar deutlich weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019, aber rund ein Fünftel mehr als noch 2023.

Die Zahlen sorgten zuletzt vor allem in östlichen EU-Staaten für Frust. Dort wird seit Langem kritisiert, dass es nicht sein könne, dass reiche, von der Regierung unter Kremlchef Wladimir Putin profitierende Russen an Mittelmeerstränden von EU-Staaten in der Sonne liegen, während in der Ukraine zahllose Menschen durch den russischen Angriffskrieg sterben.

Zur Abwehr von Spionage und Desinformation hatte die EU jüngst auch schon beschlossen, die Bewegungsfreiheit russischer Diplomaten und Konsularbeamter sowie ihrer Mitarbeiter und Familienangehörigen einzuschränken. Sie müssen Reisen zwischen Mitgliedstaaten ab dem 25. Januar kommenden Jahres mindestens 24 Stunden vorab in den Ziel- und Durchreiseländern anmelden. Letztere können zudem auch eine Genehmigungspflicht für die Einreise oder Durchreise einführen, um Reisen im Zweifelsfall verbieten zu können.
Dimitri Taube

Ukraine berichtet von Angriff auf Petrochemie-Anlage in Russland

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine petrochemische Anlage in der russischen Region Baschkortostan mit einer Langstreckendrohne angegriffen. Der Angriff am Donnerstag habe in der Anlage in Sterlitamak ein Feuer ausgelöst, teilte der ukrainische Militärgeheimdienst mit. Betroffen sei ein Teil der Anlage, in dem ein Zusatzstoff für Flugzeugtreibstoff hergestellt werde. Die Stadt Sterlitamak ist etwa 1200 Kilometer Luftlinie von der ukrainisch-russischen Grenze entfernt. Eine russische Stellungnahme zu dem Angriff liegt bisher nicht vor.

Die Ukraine greift seit Längerem immer wieder auch Ziele tief im russischen Hinterland an, vor allem mit Drohnen. Das Land versucht mit seinen Gegenangriffen, die russische Energie- und Rüstungsbranche systematisch zu schädigen.
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Gefangener erschossen: Lebenslang für russischen Soldaten

Wegen Erschießung eines kriegsgefangenen Ukrainers ist ein russischer Soldat in Kiew zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Es war nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes SBU die erste Verurteilung zu lebenslang in einem solchen Strafprozess.

Der 27-jährige Russe erschoss demnach einen ukrainischen Soldaten, obwohl dieser seine Waffe weggeworfen und sich eindeutig ergeben hatte. Die Tat ereignete sich den Angaben nach im Januar vergangenen Jahres im südukrainischen Gebiet Saporischschja, als russische Truppen eine ukrainische Stellung einnahmen. Später hätten die Ukrainer die Stellung zurückerobert und dabei den Todesschützen gefangengenommen.

Der Kiewer Generalstaatsanwaltschaft sind nach eigenen Angaben mit Stand Oktober 263 Fälle bekannt, in denen kriegsgefangene ukrainische Soldaten noch auf dem Schlachtfeld getötet wurden. Die Täter sind aber schwer zu ermitteln; und nur in seltenen Fällen gelingt es, ihrer habhaft zu werden. 
Saimah Jiwa

Stromausfall: Hunderte ukrainische Bergleute betroffen 

In acht Kohlebergwerken im südöstlichen Gebiet Dnipropetrowsk in der Ukraine ist der Strom ausgefallen. „Russland setzt seinen Energieterror fort. Der nächste Schlag hat das Leben von Tausenden Kumpeln gefährdet“, wurde Energieministerin Switlana Hryntschuk von ihrer Behörde zitiert. Insgesamt seien 2595 Bergleute zum Zeitpunkt des Stromausfalls unter Tage gewesen und mussten umgehend an die Oberfläche zurückgeholt werden. Tote oder Verletzte habe es nicht gegeben. Hryntschuk warf Kriegsgegner Russland erneut vor, die Ukraine im Winter ohne Strom und Heizung lassen zu wollen.
Dimitri Taube

Toter nach Drohnenangriffen auf russische Stadt Wolgograd

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff ist ein Mann in der russischen Großstadt Wolgograd getötet worden. Der 48-Jährige kam nach Angaben von Gouverneur Andrej Botscharow bei einem Einschlag in ein Wohnhaus ums Leben. Es gebe Schäden an Privathäusern in mehreren Stadtteilen. Durch herabgestürzte Drohnentrümmer sei es zudem zu einem Feuer in einem Industriegebiet gekommen.

Der Generalstab in Kiew teilte mit, dass die Ukraine die Ölraffinerie Wolgograd angegriffen habe. Im Bereich des Ziels seien Explosionen und ein Brand festgestellt worden, hieß es in der Mitteilung. Die Raffinerie des Konzerns Lukoil war schon mehrfach Ziel des ukrainischen Militärs. Mit seinen vermehrten Angriffen auf die Ölindustrie will Kiew einerseits die Treibstoffversorgung für die russische Armee stören und andererseits den für Moskau so wichtigen Wirtschaftszweig treffen.
Dimitri Taube

Pokrowsk: Ukraine meldet hohe russische Verluste, Russland rückt vor

In der seit langer Zeit umkämpften Stadt Pokrowsk an der Front in der Ostukraine ist die ukrainische Armee weiter schwer unter Druck. Russischen Streitkräften gelingt es, in und um Pokrowsk langsam vorzurücken. Darauf deuten geolokalisierte Aufnahmen hin. Zugleich fordert der Vormarsch offenbar erhebliche russische Verluste. Das berichtet das Institute for the Study of War (ISW) und verweist dabei auf Angaben des ukrainischen Militärs.

Für die Behauptungen Russlands, die ukrainischen Truppen in Pokrowsk und in der Nachbarstadt Myrnohrad seien eingekesselt, gibt es nach wie vor keine Bestätigung.

Die seit gut einem Jahr umkämpfte Bergbaustadt Pokrowsk hatte vor dem Krieg etwa 60 000 Einwohner. Der strategisch wichtige Ort gilt als Symbol für den ukrainischen Widerstand gegen den russischen Angriffskrieg.

Dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij wird bereits vorgeworfen, einen Rückzug ähnlich wie bei den schon vorher verlorenen Städten wie Bachmut und Awdijiwka aus politischen Gründen zu lange hinauszuzögern.
Dimitri Taube

Lettland übergibt 21 Transport-Radpanzer an die Ukraine

Lettland unterstützt die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russlands Angriffskrieg mit weiteren 21 Transport-Panzern. Die Fahrzeuge vom Typ Patria 6x6 wurden vom ukrainischen Verteidigungsminister Denys Schmyhal bei einem Besuch auf dem lettischen Militärstützpunkt Adazi entgegengenommen. „Die Übergabe von Patrias demonstriert die Freundschaft, die Partnerschaft und unsere Bereitschaft, so viel wie möglich beizutragen“, sagte der lettische Verteidigungsminister Andris Spruds.

Schmyhal bedankte sich bei Lettland für die Übergabe der Transport-Panzer. Trotz Drohnen und anderer neuer Technologien spielten konventionelle Waffensysteme weiterhin eine entscheidende Rolle, sagte er. Die Fahrzeuge seien eine effiziente Ausrüstung und retteten das Leben von Soldaten.

Lettland hat in diesem Jahr insgesamt 42 Transport-Panzer an die Ukraine übergeben. Das an Russland und dessen Verbündeten Belarus grenzende Lettland gehört im Krieg zu den entschlossensten Unterstützern Kiews. Der Baltenstaat wird in diesem Jahr nach Angaben von Spruds Militärhilfe in Höhe von etwa 0,3 Prozent seiner Wirtschaftsleistung bereitstellen.
Dimitri Taube

Acht Verletzte in ukrainischer Region Dnipropetrowsk

In der Ukraine wurden bei einem massiven russischen Drohnenangriff auf die Industriestadt Kamjanske acht Menschen verletzt, wie der geschäftsführende Gouverneur der südostukrainischen Region Dnipropetrowsk, Wladyslaw Hajwanenko, mitteilte. Außerdem seien dort ein Gebäude, Autos, Infrastruktur und ein Transportunternehmen beschädigt worden. Auch andere Orte in dem Gebiet seien angegriffen worden. Im nördlichen Gebiet Tschernihiw wurde nach Behördenangaben eine Anlage der Stromversorgung getroffen.
© SZ/dpa/rtr/epd/KNA/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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