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Krebskranker Präsident Venezuelas:Chavez bestimmt seinen Nachfolger

Venezuelas Staatspräsident Chávez kämpft weiter gegen den Krebs. Er kündigte an, für eine Operation erneut nach Kuba zu fliegen. Noch vor seiner Wiederwahl im Oktober hatte er sich für "völlig geheilt" erklärt. Seinen Unterstützern sagte Chávez, falls Neuwahlen nötig werden sollten, sei sein Vizepräsident der richtige Nachfolger.

Der an Krebs erkrankte venezolanische Staatschef Hugo Chávez muss sich erneut einer Operation unterziehen. Der 58-Jährige kündigte an, er werde für den chirurgischen Eingriff wieder nach Kuba fliegen. Erst in der Nacht zum Freitag war er aus Havanna nach Caracas zurückgekehrt. "Es ist absolut notwendig, dass ich mich einem neuen chirurgischen Eingriff unterziehe, weil neue bösartige Zellen gefunden wurden. Ich muss zurück nach Havanna", sagte Chávez im venezolanischen Fernsehen.

Chávez hat die erforderliche Genehmigung für einen Auslandsaufenthalt bereits bei der Nationalversammlung beantragt. In vielen Städten des Landes versammelten sich seine Unterstützer auf öffentlichen Plätzen. Chávez hatte die Präsidentenwahl vor zwei Monaten gewonnen und soll am 10. Januar 2013 die bis 2019 dauernde neue Amtszeit antreten.

Für den Fall, dass die Wahl eines neuen Staatspräsidenten nötig werde, sollten die Wähler für seinen derzeitigen Vizepräsidenten, Nicolas Maduro, abstimmen, sagte Chávez. Beobachter werten dies als Zeichen, dass Chávez' gesundheitliche Probleme das baldige Ende seiner Präsidentschaft bedeuten könnten.

Der erst im Oktober wiedergewählte Sozialist war vergangenes Jahr in Havanna bei einer ersten Operation an einem Krebsgeschwür in der "Beckengegend" operiert worden. Die genaue Art seiner Krebserkrankung wurde nie mitgeteilt. Es folgten weitere Operationen sowie Chemo- und Strahlentherapien in Kuba und Venezuela. In diesem Jahr hatte sich Chávez als "völlig geheilt" erklärt.

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