In Frankreich sind in der Nacht zum Nationalfeiertag am 14. Juli im ganzen Land mindestens 317 Fahrzeuge in Brand gesteckt worden. Das teilte die französische Polizei in einer vorläufigen Bilanz mit. Im vergangenen Jahr waren es nur rund 300 Autos - das ist ein Anstieg um knapp sieben Prozent.
In Frankreich kommt es in der Nacht zum Nationalfeiertag immer wieder zu derartigen Ausschreitungen. In diesem Jahr waren allein in Paris rund 10.000 Polizisten im Einsatz, um Krawalle zu verhindern.
Im Herbst 2005 hatte es in Frankreichs von hoher Arbeitslosigkeit geprägten Vorstädten landesweite Jugend-Krawalle gegeben. Damals gingen mehr als 10.000 Fahrzeuge zwischen Ende Oktober und Mitte November in Flammen auf; 300 Gebäude wurden zerstört.
Am Vorabend des Feiertags war es in Frankreich noch ruhig gewesen, tausende Menschen hatten an den traditionellen Tanz- und Musikveranstaltungen teilgenommen. In Paris versammelten sich am Montagabend die Zuhörer auf dem Platz der Bastille vor zwei Bühnen. Vor dem Eiffelturm kamen bereits Fans des Sängers Johnny Hallyday zusammen, der dort am Dienstag ein Gratis-Konzern geben will.
Frankreich gedenkt am 14. Juli der Erstürmung des Pariser Bastille-Gefängnisses im Jahr 1789. Das Ereignis gilt als Beginn der Französischen Revolution. Am diesem Dienstag ist eine Militärparade auf der Pariser Prachtstraße Champs-Elysées geplant. Als Gast wird Bundespräsident Horst Köhler auf der Ehrentribüne erwartet.