Krankheiten:WHO hebt Gesundheitsnotstand wegen Affenpocken auf

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Eine kolorierte ektronenmikroskopische Aufnahme von Partikeln des Affenpockenvirus (Gold), kultiviert und gereinigt aus einer Zellkultur. (Foto: Niaid/Niaid/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa)

Die Corona-Pandemie ebbte gerade erst ab, als 2022 eine neue Bedrohung auftauchte: Affenpocken. Die schlimmsten Befürchtungen wurden aber nicht wahr, deshalb gibt die WHO jetzt Entwarnung.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Genf (dpa) - Der Ausbruch der Viruskrankheit Affenpocken in mehr als 100 Ländern ist kein internationaler Gesundheitsnotstand mehr. Weil die gemeldeten Fallzahlen weltweit deutlich zurückgegangen sind, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den im Juli 2022 verhängten Notstand aufgehoben. Vergangene Woche hatte sie schon den Gesundheitsnotstand wegen der Corona-Pandemie aufgehoben.

WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus warnte aber davor, Affenpocken oder Covid-19 nun auf die leichte Schulter zu nehmen: „Beide Viren zirkulieren weiter, und beide sorgen für Todesfälle“, sagte er. WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan sagte im Zusammenhang mit Affenpocken: „Dies kann auch wiederkommen und uns schockieren.“ Er kritisierte, dass nicht genügend Geld in die Erforschung gesteckt wird. Die WHO bezeichnet die Krankheit als „Mpox“ statt Affenpocken, weil sie nur zufällig erstmals in Affen identifiziert worden war.

Der Notstand ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Sie macht Regierungen damit auf Bedrohungen aufmerksam. Welche Schutzmaßnahmen die Länder einleiten, entscheiden Regierungen selbst. Deshalb hat die Aufhebung auch keine direkten Folgen.

Zahlen deutlich gesunken

Mpox - wie die WHO die Krankheit seit einigen Monaten nennt - waren bis Anfang 2022 praktisch nur aus einigen afrikanischen Ländern bekannt. Im Frühjahr entdeckten Ärztinnen und Ärzte dann plötzlich zahlreiche Fälle in anderen Ländern. Die Ausbreitung von Mpox so kurz nach der Corona-Pandemie führte zu großen Befürchtungen über eine neue weltweite Gesundheitsbedrohung. Seit dem Sommer sind die Zahlen aber deutlich gesunken.

Insgesamt wurden der WHO seit Anfang 2022 und bis 9. Mai 2023 gut 87.000 Fälle von Mpox-Infektionen sowie 140 Todesfälle aus 111 Ländern gemeldet. Weil es vielerorts wenig Testmöglichkeiten gibt und nicht alle Betroffenen sich melden, dürfte die weltweite Verbreitung nach Überzeugung von Fachleuten schon früher begonnen haben. Auch die wahre Zahl der Infektionen dürfte ihrer Ansicht nach höher liegen.

Die Krankheit wird durch das Affenpockenvirus ausgelöst. Das auffälligste Symptom sind Bläschen und Pusteln auf der Haut, darunter in der Genital- und Analregion. Mpox wird durch engen Körperkontakt übertragen. Überwiegend betroffen waren nach Angaben der WHO Männer, die Sex mit Männern haben. Es gibt eine Schutzimpfung gegen die Erkrankung.

RKI warnt vor Ansteckungsgefahr im Frühjahr

In Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) seit Mai 2022 knapp 3700 Mpox-Fälle und keine Todesfälle übermittelt (Stand 10. Mai). Nach einem starken Anstieg gingen die Fallzahlen ab August deutlich zurück. Die große Mehrheit der Infizierten waren Männer, weniger als ein Prozent Frauen, Jugendliche und Kinder. Seit Ende Januar 2023 wurde laut RKI kein Fall mehr registriert. Das RKI warnt aber, dass die Zahlen steigen könnten, etwa wenn im Frühjahr wieder mehr Veranstaltungen mit vielen Teilnehmern stattfinden.

Die WHO hat seit 2005 sieben Mal einen Gesundheitsnotstand verhängt. Er heißt korrekt „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ (PHEIC - Public Health Emergency of International Concern). Der längste gilt für Polio (Kinderlähmung) und besteht seit 2014, der zweitlängste war der Corona-Notstand. Er wurde am 5. Mai 2023 aufgehoben. Alarm gab die WHO auch wegen des Influenza-A-Virus H1N1 (2009-2010), wegen Ebola in Westafrika (2014-2016), Zika (2016) und Ebola in der Demokratischen Republik Kongo (2019-2020).

© dpa-infocom, dpa:230511-99-652203/5

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