Auf die mehr als 57 Millionen Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) kommt 2023 ein deutlich höherer Beitrag zu. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kündigte am Dienstag eine Erhöhung des Zusatzbeitrags um 0,3 Prozentpunkte auf 1,6 Prozent an. Zusammen mit dem allgemeinen Beitragssatz von derzeit 14,6 Prozent müssten dann 16,2 Prozent vom Bruttolohn für die Krankenversicherung abgeführt werden. Der Beitrag in der GKV war noch nie so hoch.
Corona-Impfung:Weitere Omikron-Booster stehen in Aussicht
Biontech und Pfizer stellen zwei neue Impfstoff-Kandidaten gegen die Omikron-Variante vor. Die ersten Ergebnisse wecken Hoffnung, doch wie gut die Präparate auch vor den neuesten Corona-Varianten schützen, ist noch unklar.
Lauterbach begründete die Erhöhung mit einem Defizit von etwa 17 Milliarden Euro, das andernfalls der GKV im kommenden Jahr drohe. Zusätzlich werde der Bundeszuschuss um zwei Milliarden Euro erhöht. Vorgesehen sei auch ein Bundesdarlehen von einer Milliarde Euro. Zudem solle durch größere Effizienz Geld eingespart werden.
"Ich habe dieses Defizit im Wesentlichen geerbt von meinem Vorgänger", sagte Lauterbach mit Blick auf den ehemaligen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Dieser habe teure Leistungsausweitungen vorgenommen und auf Strukturreformen verzichtet. Sein Vorschlag gehe nun in die Ressortabstimmung. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) habe bereits zugestimmt. Leistungskürzungen werde es nicht geben.