Thüringer Ministerpräsidentenwahl:Denn sie wussten, was sie tun

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Die Partei brauche jetzt alles, nur keine Führungsdebatte, heißt es in der CDU, als hätten sie die nicht schon längst: Annegret Kramp-Karrenbauer in Berlin. (Foto: Carsten Koall/Getty Images)

Während das Personal in Thüringen nicht so ganz einsehen will, warum sich alle aufregen, kämpfen in Berlin Annegret Kramp-Karrenbauer und Christian Lindner um ihr politisches Überleben. Szenen eines Gemetzels.

Von Markus Balser, Daniel Brössler, Cerstin Gammelin und Jens Schneider, Berlin

Für einen Morgen wie diesen sind Nebeneingänge und Hintertüren wohl erfunden worden. Wer bis in die frühen Morgenstunden mit Parteifreunden gerungen hat und keine Lösung fand, möchte am nächsten Tag nicht in die Kameras wartender Journalisten blicken und keine Antworten haben. Also huschen sie ins Konrad-Adenauer-Haus, zu diesem heiklen Treffen der CDU-Spitze. Möglichst ohne auf einen Journalisten zu treffen. Es ist der Tag, an dem sich das politische Beben von Erfurt nach Berlin verlagert. In Thüringen hat die CDU gemeinsam mit der AfD den FDP-Mann Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten gewählt, und damit die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer in die tiefste Krise ihrer Amtszeit gestürzt.

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