Brüsseler Affäre:"Pralinen" aus Katar

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Eva Kaili ist nach vier Monaten im Untersuchungsgefängnis in den Hausarrest entlassen worden, hier in einer Aufnahme vom vergangenen Jahr. (Foto: Giannis Panagopoulos/imago)

Im Korruptionsskandal um das Europaparlament beschuldigt der mutmaßliche Drahtzieher weitere Politiker, Bestechungsgeld angenommen zu haben. Und wieder kommen erstaunliche Anekdoten an die Öffentlichkeit.

Von Josef Kelnberger und Oliver Meiler, Brüssel/Rom

Wer im Thalys zwischen Paris und Brüssel verkehrt, wird vom Zugpersonal vor Dieben gewarnt. Auch Kriminelle sollten die Ansage ernst nehmen. Mit 10 000 Euro in einem Koffer und 15 000 Euro in einem Rucksack reisten Antonio Panzeri und Francesco Giorgi an einem Oktobertag 2022 zurück von einem Treffen mit ihrem marokkanischen Mittelsmann in Paris. Panzeri gilt als der Drahtzieher im Korruptionsskandal rund um das Europaparlament, Giorgi als seine rechte Hand und das Bare als Entlohnung dafür, dass sie die Interessen des Königreichs Marokko in Brüssel vertraten. Allein, als die beiden zu Hause in Brüssel ankamen, war der Rucksack leer. 15 000 Euro - ein schöner Tageslohn für einen Taschendieb.

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:140 000 Euro, verpackt in Papiertüten

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Von Josef Kelnberger

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