Süddeutsche Zeitung

Nordkorea:Gipfel zwischen Trump und Kim soll doch stattfinden

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Von Christoph Neidhart, Tokio

Der Gipfel zwischen Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un wird nach Angaben des US-Präsidenten nun doch am 12. Juni stattfinden. Das sagte Trump am Freitag in Washington nach einem Treffen mit dem nordkoreanischen Unterhändler Kim Yong-chol. "Ich denke, wir werden ein Verhältnis aufbauen, und das wird am 12. Juni beginnen", sagte Trump. Er hatte das Treffen vergangene Woche abgesagt, aber weiterhin Interesse signalisiert. Er wolle jetzt nicht mehr von "maximalem Druck" der USA sprechen, weil beide Seiten miteinander zurechtkämen, sagte Trump am Freitag.

Kim Yong-chol wird häufig als rechte Hand des nordkoreanischen Machthabers beschrieben. Er hatte dem US-Präsidenten am Freitag einen Brief von Kim Jong-un übergeben. Nordkoreas Machthaber ließ am Freitag über die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA mitteilen, er fühle sich der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel verpflichtet und hoffe, dass dieses Ziel in mehreren Schritten erreicht werden könne.

Auch die beiden Koreas wollen sich wieder treffen

Das Treffen mit Trump soll einen Prozess einleiten. Am 14. Juni werden sich Generäle beider koreanischer Armeen treffen, um den Abbau der Spannungen an der Grenze einzuleiten. Dann soll das Rote Kreuz Familientreffen planen. Vor allem aber wird der Süden in der nordkoreanischen Stadt Kaesong ein Verbindungsbüro eröffnen, also eine Art provisorische Botschaft. Das legten die beiden Koreas am Freitag im Waffenstillstandsdorf Panmunjom fest. Auf der südkoreanischen Seite führte Vereinigungsminister Cho Myung-gyun die Gespräche, die nordkoreanische Delegation wurde von Ri Son-gwon geleitet, dem Chef der "Kommission für die friedliche Wiedervereinigung". Pjöngjang schlug auch ein Gedenktreffen am Jahrestag des ersten innerkoreanischen Gipfels am 15. Juni 2000 vor.

US-Außenminister Mike Pompeo sagte nach einem Treffen mit dem nordkoreanischen Unterhändler Kim Yong-chol in New York am Freitag: "Ich bin zuversichtlich, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen." Nordkorea und die USA stünden "an einem entscheidenden Punkt" ihrer Beziehungen, es wäre "tragisch, diese Chance zu vertun". Es gebe aber noch viel Arbeit. Donald Trump sagte am Donnerstag: "Es läuft gut." Vielleicht genüge ein Treffen nicht, "vielleicht braucht es zwei, oder mehr".

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SZ vom 02.06.2018
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