Süddeutsche Zeitung

Korea-Gipfel:"Wir müssen den Druck aufrechterhalten"

Lesezeit: 1 min

Staats- und Regierungschefs in aller Welt haben die Ergebnisse des Korea-Gipfels in Panmunjom begrüßt. US-Präsident Donald Trump hat auf Twitter das "historische Treffen" des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in bejubelt. Trump deutete an, dass er seine eigene Korea-Politik als maßgeblichen Faktor ansieht. "Die Vereinigten Staaten, und ihr GROßARTIGES Volk, sollten sehr stolz auf das sein, was jetzt in Korea passiert", schrieb der US-Präsident.

In einem weiteren Tweet dankte er Chinas Präsident Xi Jinping, der den USA "vor allem an der Grenze Nordkoreas" geholfen habe.

Bei dem historischen Gipfel hatte Kim unter anderem seinen Willen zu einem vollständigen Abbau seines Atomwaffenprogramms verkündet. Im Grenzort Panmunjom unterzeichneten Kim und Moon eine gemeinsame Erklärung, die eine "neue Ära des Friedens" einläuten soll.

Die Bundesregierung reagierte erfreut auf die Erklärung. "Grundsätzlich sind wir froh darüber, dass Nordkorea endlich die ausgestreckte Hand Südkoreas angenommen hat", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Man hoffe, dass Nordkorea nun mit der gleichen Ernsthaftigkeit wie Südkorea in den Dialog eintrete.

Angrenzende Staaten zeigten sich erleichtert darüber, dass der Konflikt beigelegt werden könnte, in dem immer wieder mit Militärschlägen und Atomwaffen gedroht worden ist.

Das chinesische Außenministerium begrüßte die gemeinsame Erklärung. Man habe die Hoffnung, dass beide Seiten einen politischen Prozess zur Lösung der Probleme auf der Halbinsel vorantreiben können. China sei bereit, bei diesem Punkt weiter eine proaktive Rolle zu spielen.

Das russische Präsidialamt erklärte, der Gipfel sei "eine sehr positive Entwicklung". Russland würde alle weiteren Schritte begrüßen, um die Spannungen zu verringern, wie ein Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Kim.

Auch Japans Ministerpräsident Shinzo Abe begrüßt das Gipfelergebnis. Er erwarte von Nordkorea, nun konkrete Schritte zu gehen.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Ergebnisse des Gipfels begrüßt, sich aber gleichzeitig für eine Fortsetzung der Sanktionen gegen Nordkorea ausgesprochen. "Ich denke, das ist ein sehr wichtiger erster Schritt", sagte Stoltenberg am Freitag beim Nato-Außenministertreffen in Brüssel. Er fügte aber hinzu: "Wir müssen den Druck aufrechterhalten, um zu einer politischen Lösung zu kommen." Es liege "noch viel harte Arbeit vor uns".

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3960202
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/jsa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.