Konsumgesellschaft:Europas Müll in Afrika

Müller in Ghana

Das Ende des Konsums: Gerd Müller auf einer Müllhalde in Ghana.

(Foto: Kay Nietfeld/dpa)

CSU-Politiker Gerd Müller posiert auf einer Müllkippe in Ghanas Hauptstadt Accra. Dies sei das Ende des Konsums in Deutschland, wegschauen nicht angebracht, wird er zitiert.

Eigentlich sind die beiden deutschen Minister ja wegen der noch immer gefährlichen Ebola-Epidemie nach Westafrika gereist - um sich die Sorgen und Nöte der Menschen und Politiker anzuhören und um weitere Hilfe zu versprechen, etwa für mobile Krankenstationen oder die Ausbildung von medizinischem Personal. Das haben Gesundheitsminister Hermann Gröhe und Entwicklungsminister Gerd Müller auch gemacht, doch wenn man schon mal da ist, so dachte sich offenbar CSU-Politiker Müller, könne er ja gleich noch auf ein weiteres drängendes Problem aufmerksam machen. Und so ließ er sich in Ghanas Hauptstadt Accra zu einer der weltweit giftigsten Müllhalden fahren, für die nicht zuletzt die Europäer verantwortlich sind. Millionen Tonnen Elektromüll, zum Beispiel Handys, Computer und Fernseher, kommen auf Schiffen teils legal, oft aber illegal aus Deutschland, Europa oder den USA nach Afrika. Tausende Kinder versuchen, aus dem Schrott Rohstoffe zu gewinnen - und die Erste Welt spart sich die teure Entsorgung im Ursprungsland. "Schließlich ist das hier das Ende unseres Konsums in Deutschland, da darf man nicht wegschauen", wird Müller zitiert.

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