Kongo:Regierung schlägt Aufstand nieder

Bewaffnete haben in der Demokratischen Republik Kongo versucht, den Flughafen der Hauptstadt sowie einen Fernsehsender unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Regierung schlug den Angriff eigenen Angaben zufolge nieder. Es soll Dutzende Tote gegeben haben.

In der Demokratischen Republik Kongo (DRC) haben Bewaffnete Medienberichten zufolge versucht, in der Hauptstadt Kinshasa den Flughafen sowie eine Fernsehstation unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Regierung des krisengeschüttelten Landes betonte nach Angaben des Radiosenders Okapi, sie habe inzwischen alles unter Kontrolle.

Bei Schusswechseln mit Soldaten sollen viele Angreifer getötet worden sein. Die Nachrichtenagentur AFP berichtet unter Berufung auf Regierungsangaben von mindestens 40 Toten.

Regierungssprecher Lambert Mende sprach im Fernsehen von "Terroristen" und betonte, dass die Regierung binnen Stunden alles in den Griff bekommen habe. Die Rebellen sollen auch versucht haben, Militärstützpunkte und den Sitz des Generalstabs zu attackieren. Mende habe von schlecht ausgerüsteten Angreifern gesprochen, die nur Panik auslösen wollten. Zivilisten oder Sicherheitskräfte seien nicht ums Leben gekommen.

Die Hintergründe der Angriffe waren zunächst unklar. Mit Macheten und Gewehren bewaffnete Männer hatten den bisherigen Angaben zufolge den Sitz des Senders RTNC gestürmt und mehrere Journalisten als Geiseln genommen. Am Flughafen und dem Militär-Hauptquartier lieferten sich Angreifer Gefechte mit Sicherheitskräften.

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo liefern sich Rebellenmilizen seit Jahren regelmäßig Kämpfe mit Regierungssoldaten. Die Hauptstadt Kinshasa galt bislang jedoch als verhältnismäßig sicher. Geplagt wird sie von Gangs arbeitsloser Jugendlicher, die die Bevölkerung mit Rauben, Morden und Angriffen terrorisieren. Mitte November hatte die Polizei einen dreimonatigen Einsatz gegen die als "Kuluna" bekannten Gruppen gestartet.

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