Süddeutsche Zeitung

Konflikte:Nordkorea will stärkste Atommacht der Welt entwickeln

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Seoul (dpa) - Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un will künftig über die weltweit stärkste Atomstreitmacht verfügen. Der Aufbau der Nuklearstreitkräfte habe den Zweck, "die Würde und Souveränität des Staats und der Bevölkerung zu schützen", hieß es in einer Kim zugeschriebenen Anordnung, nach der führende Raketentechniker und Funktionäre befördert wurden.

Das "Endziel" sei es, die mächtigsten strategischen Streitkräfte der Welt zu besitzen, wurde Kim heute von den staatlich kontrollierten Medien zitiert.

Kim gab die Anordnung nach dem international verurteilten Test einer atomwaffenfähigen Rakete aus, die theoretisch US-Territorium erreichen könnte. Nach Angaben Südkoreas hatte Nordkorea am 18. November zum zweiten Mal in diesem Monat eine Interkontinentalrakete (ICBM) in Richtung Meer abgefeuert. Einen Tag später beschrieb Nordkorea den Test als Fortschritt in den eigenen Bemühungen, die nukleare Schlagkraft des Landes als Abschreckung gegen die USA zu erhöhen.

UN-Resolutionen untersagen dem weithin isolierten Land die Erprobung von ICBM und anderen ballistischen Raketen, die je nach Bauart mit einem atomaren Gefechtskopf ausgerüstet werden können.

Mit seiner Anordnung beförderte Kim den Berichten zufolge Funktionäre und Wissenschaftler, die sich um die strategischen Streitkräfte verdient gemacht hätten. Mit der neuartigen ICBM vom Typ "Hwasongpho-17" verfüge Nordkorea nun über die mächtigste strategische Waffe. Mit dem Test dieser Rakete habe Nordkorea einen Sprung nach vorn gemacht, um ballistische Raketen mit Mehrfachsprengköpfen zu bestücken. Erst im September hatte Nordkoreas Parlament ein Gesetz über den präventiven Einsatz von Atomwaffen verabschiedet. Das Gesetz gibt Kim zugleich die oberste Befehlsgewalt über die Atomwaffen des Landes.

© dpa-infocom, dpa:221127-99-679235/5

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-221127-99-679235
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Direkt aus dem dpa-Newskanal