Konflikte:IS reklamiert Angriff auf Moschee in Afghanistan für sich

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Ein Student weint in der Moschee nach der Bombenexplosion. Bei einem Anschlag in Kabul sind nach Angaben der Polizei mindestens zwölf Menschen getötet worden. Foto: Rahmat Gul/AP/dpa (Foto: dpa)

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Kabul (dpa) - Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hat einen Angriff auf eine Moschee in Afghanistan für sich reklamiert. Dabei waren am Freitag im Bezirk Schakar Dara der Provinz Kabul mindestens zwölf Menschen getötet worden, darunter der Imam des Gebetshauses.

IS-Kämpfer hätten eine Sprengvorrichtung in einer Moschee platziert, heißt es in einer Erklärung, die der IS am Samstagabend über seine üblichen Kanäle in den sozialen Medien verbreitete.

Das Attentat ereignete sich während einer dreitägigen Waffenruhe zwischen den militant-islamistischen Taliban und der Regierung zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan. Laut der Erklärung des IS soll der Imam zum Kampf gegen Dschihadisten aufgerufen haben.

Der IS hat in Afghanistan zuletzt Territorien, Kämpfer und Führungsfiguren verloren; neben der afghanischen Regierung bekämpfen auch die Taliban die Extremisten. Einem UN-Bericht von 2020 zufolge ist der IS aber weiter in der Lage, Angriffe in verschiedenen Teilen des Landes zu verüben. Zuletzt hatte der IS in der Tat wieder vermehrt Angriffe für sich reklamiert, darunter etwa auf drei Mitarbeiterinnen eines privaten TV-Senders oder auch auf die Universität Kabul im November mit Dutzenden Toten.

© dpa-infocom, dpa:210516-99-616568/2

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