Potsdam (dpa) - Die Zahl der Migranten auf der sogenannten Belarus-Route nimmt wieder zu. 2215 unerlaubte Einreisen nach Deutschland auf dieser Route hat die Bundespolizei von Anfang Januar bis Ende Mai an den Grenzen zu Polen und Tschechien registriert, wie die Behörde der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Waren es im Januar nur 26 und im Februar 25, so wuchs die Zahl im März auf 412, im April auf 861 und im Mai nach vorläufigen Daten auf 891. Seit Jahresbeginn fielen in Brandenburg 1021 unerlaubt Eingereiste auf, 867 waren es in Sachsen und 327 in Mecklenburg-Vorpommern.
Trotz steigender Tendenz liegen die Zahlen insgesamt deutlich niedriger als im vergangenen Jahr. 2023 hatte die Bundespolizei bis Ende Mai auf der Belarus-Route gut 6000 unerlaubte Einreisen festgestellt, wie der Mediendienst Integration in einer Grafik aufschlüsselt. Unerlaubt heißt, die Menschen haben nicht die nötigen Papiere oder Visa. Bitten sie in Deutschland um Asyl, werden sie zunächst registriert und untergebracht.
Polen und die Europäische Union beschuldigen Russland und Belarus, Menschen aus Krisenregionen gezielt mit Visa und Logistik dabei helfen, unerlaubt in die EU zu kommen. Das begann 2021. Polen hat an seiner EU-Außengrenze inzwischen einen 5,5 Meter hohen Zaun errichtet.
Doch vermerkt der polnische Grenzschutz dort, dass mehr Menschen versuchen, die Grenze irregulär zu überwinden. Der polnische Grenzschutz registrierte seit Jahresbeginn 16.500 solcher Versuche. Im gleichen Zeitraum 2023 waren es 11.200.
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