Konflikt zwischen Volksgruppen:Dutzende Tote bei Kämpfen in Kenia

Sie streiten um Land und Wasser: In Kenia haben sich zwei Volksgruppen gewalttätige Auseinandersetzungen geliefert. Mindestens 30 Menschen kamen dabei ums Leben.

Bei neuen ethnischen Unruhen in der kenianischen Küstenprovinz Tana River Delta sind in der Nacht zum Freitag mindestens 30 Menschen getötet worden, meldet die dpa. Der Sender BBC berichtet unter Berufung auf die Polizei sogar von 39 Toten.

Unter den Opfern seien auch mehrere Frauen und Kinder, sagte Nelly Muluku vom kenianischen Roten Kreuz. Etwa 45 Häuser seien in Brand gesteckt worden. Der Angriff ereignete sich gegen vier Uhr morgens in dem Dorf Kipau.

Im August und September waren mehr als 100 Menschen bei Kämpfen zwischen den rivalisierenden Volksgruppen Pokomo und Orma ums Leben gekommen. Der seit Jahrzehnten dauernde Streit wird Berichten zufolge auch von Lokalpolitikern angestachelt. Es geht um Land- und Wasserrechte. "Weil es bereits vor einigen Monaten zu Attacken gekommen ist, war das Rote Kreuz bereits vor Ort und konnte schnell auf diesen neuen Gewaltausbruch reagieren", sagte Muluku. "Wir behandeln derzeit rund 30 Leute, die bei dem Angriff verletzt wurden. Aber die Situation bleibt unsicher."

In dem ostafrikanischen Land wird im kommenden März der Präsident gewählt. Nach der letzten Abstimmung 2007 hatte es schwere Ausschreitungen und Zusammenstöße zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen gegeben. Mindestens 1000 Menschen kamen ums Leben.

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