Konflikt in Mali:Al-Qaida-Kämpfer bestätigt Tod des Terroristen Zeid

Der ranghohe Islamistenführer Abu Zeid ist offenbar in Mali getötet worden. Dies bestätigt ein Mitglied von al-Qaida. Der Terrorist Mokhtar Belmokhtar sei allerdings noch am Leben.

Ein Kämpfer der Extremistengruppe al-Qaida im Islamischen Maghreb (Aqmi) hat den Tod des ranghohen Aqmi-Anführers Abdelhamid Abu Zeid in Mali bestätigt. Zeid sei bei einem französischen Luftangriff im Ifoghas-Gebirge im Nordosten Malis getötet worden, sagte ein Aqmi-Mitglied laut der mauretanischen Nachrichten-Website "Sahara Medias".

Gleichzeitig dementierte der Aqmi-Kämpfer den Tod des Islamistenführers Mokhtar Belmokhtar. Er gilt als Drahtzieher der Geiselnahme auf einem Gasfeld im Osten Algeriens, bei der im Januar 37 ausländische Geiseln getötet wurden.

Belmokhtar halte sich nicht im Ifoghas-Gebirge auf, wo er nach Angaben der Armee des Tschad am Samstag getötet worden sein soll, sondern in der Region Gao im Norden Malis. Dort leite er "die Kämpfe gegen den Feind", sagte der Mann.

Auch Frankreich hat den Tod Zeids so gut wie bestätigt: Abdelhamid Abu Zeid sei "wahrscheinlich" tot, sagte der französische Generalstabschef Edouard Guillaud am Montag dem Sender Europe 1. Es gebe allerdings noch keine endgültige Klarheit, "weil wir den Leichnam nicht haben". Mit Blick auf Meldungen über den Tod des Algeriers Belmokhtar riet der Generalstabschef hingegen zu "höchster Vorsicht".

Zeid wird für Entführungen verantwortlich gemacht

Der tschadische Generalstab hatte am Wochenende mitgeteilt, Belmokhtar sei bei einem Angriff auf ein Islamistenlager im Ifoghas-Massiv im Nordosten Malis getötet worden. Am Freitag hatte der Tschad den Tod von Aqmi-Anführer Zeid gemeldet.

Am Donnerstag hatte ein algerischer Sender berichtet, Zeid sei von französischen Soldaten im Kampf getötet worden. Zeid wird für die Entführung zahlreicher westlicher Bürger in den vergangenen Jahren verantwortlich gemacht. Zudem wird er verdächtigt, 2009 die britische Geisel Edwin Dyer und 2010 den Franzosen Michel Germaneau eigenhändig getötet zu haben.

Islamisten hatten 2012 mehr als die Hälfte Malis unter ihre Kontrolle gebracht. Frankreich intervenierte im Januar mit etwa 4000 Soldaten in der ehemaligen Kolonie auf Bitten der malischen Führung, um den Vormarsch islamistischer Kämpfer auf die Hauptstadt Bamako im Süden zu stoppen. Französische Truppen vertrieben die Islamisten aus den großen Städten im Norden und bekämpfen sie zusammen mit afrikanischen Soldaten nun in den Bergregionen.

Der Bundestag hatte am Donnerstag grünes Licht dafür gegeben, dass sich die Bundeswehr an der Ausbildung der Armee in Mali beteiligen wird. Zudem wird sie mit Transportflugzeugen der Luftwaffe den Kampf gegen Islamisten in dem afrikanischen Land unterstützen.

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