Konflikt in Kongo:M23-Rebellen wollen mit der Regierung verhandeln

In Kongo sind Zehntausende Menschen auf der Flucht vor Kämpfen zwischen Rebellen und Soldaten der Regierung. Nun machen die Nachbarländer Druck: In Uganda soll es neue Verhandlungen zwischen den Parteien geben.

Die kongolesische Regierung und die Rebellen der M23-Bewegung wollen die vor Monaten unterbrochenen Verhandlungen zu einer friedlichen Lösung ihres blutigen Konfliktes wieder aufnehmen.

Vorausgegangen war ein Krisentreffen mehrerer Staatschefs aus der Region in der ugandischen Hauptstadt Kampala. Im rohstoffreichen Ostkongo flammen seit Monaten immer wieder schwere Kämpfe auf, unter denen vor allem die Zivilbevölkerung leidet.

Außer dem kongolesischen Präsidenten Joseph Kabila nahmen auch die Staatschefs von Uganda, Tansania, dem Südsudan und Ruanda an der Dringlichkeitssitzung teil. Die Nachbarländer entschieden am Donnerstagabend, den Rebellen drei Tage Zeit zu geben, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Innerhalb von 14 Tagen sollen beide Seiten Ergebnisse präsentieren.

100.000 Menschen sind auf der Flucht

Die Rebellengruppe M23 ist nach dem Datum benannt (23. März 2009), an dem ursprünglich ein Friedensvertrag mit der Regierung in Kinshasa getroffen worden war. Die Rebellen werfen der Regierung vor, Versprechungen nicht eingehalten zu haben.

"Wir haben alle Bedingungen akzeptiert, die die Präsidenten gestellt haben und werden sie umsetzen", sagte der Anführer der M23-Delegation, René Abandi. Die letzten Verhandlungen Anfang des Jahres waren ergebnislos abgebrochen worden. "An diesem Konflikt sind zwei Seiten beteiligt. Wenn sie nicht tun, was ihnen aufgetragen wurde, dann werden sich die Präsidenten der Nachbarländer erneut treffen, um weitere Schritte zu diskutieren", sagte der Staatssekretär im ugandischen Außenministerium, James Mugume.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind seit April 2012 mehr als 100.000 Menschen vor der Gewalt auf der Flucht. Seit Wochen gibt es wieder Gefechte rund um die Stadt Goma mit Dutzenden Opfern. Auch ein Soldat der neuen UN-Eingreiftruppe, die seit Juni in dem Land aktiv ist und mit einem eindeutigen Kampfauftrag ausgestattet wurde, wurde dabei zuletzt getötet.

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