Konflikt in Kenia:Kibaki: Bereit zu Einheitsregierung

Die US-Afrika-Beauftragte Frazer hat sich in Kenia zu Gesprächen mit Präsident Kibaki und der Opposition getroffen. Trotz Angeboten von beiden Seiten ist kein Ausweg aus der Krise in Sicht.

Angesichts der anhaltenden Proteste gegen seinen Wahlsieg hat sich der kenianische Präsident Mwai Kibaki zur Bildung einer Regierung der nationalen Einheit bereit erklärt.

Konflikt in Kenia: Andauernde Unruhen: Auch gestern ging die Polizei mit Tränengas gegen Demonstranten vor.

Andauernde Unruhen: Auch gestern ging die Polizei mit Tränengas gegen Demonstranten vor.

(Foto: Foto: dpa)

Dies habe Kibaki während eines Treffens mit der US-Afrika-Beauftragten Jendayi Frazer gesagt, hieß es in einer Stellungnahme der Regierung. Ein Präsidentensprecher wollte sich nicht dazu äußern, ob Kibakis Aussage als offizielles Angebot an die Opposition gewertet werden kann.

Frazer hatte sich zuvor dem Oppositionsführer Raila Odinga getroffen und plante ein weiteres Gespräch mit ihm, wie ein Sprecher Kibakis erklärte. Bei dem zweistündigen Treffen habe Odinga seine Forderungen nach Neuwahlen bekräftigt. Die Opposition sei bereit, Staatschef Mwai Kibaki zu treffen, falls das Gespräch unter internationaler Vermittlung zustande komme.

Zuvor hatte bereits der britische Außenminister David Miliband die Konfliktparteien zur politischen Zusammenarbeit aufgefordert. Andernfalls würden Präsident Kibaki und Oppositionsführer Odinga "das Vertrauen, das Wohlwollen und die Unterstützung" der internationalen Gemeinschaft verlieren, erklärte Miliband in London.

Nur eine Kompromisslösung zwischen den sich unversöhnlich gegenüberstehenden Politikern könne den Frieden in Kenia wiederherstellen.

Kibaki hatte sich nach der von Unregelmäßigkeiten geprägten Präsidentenwahl vom 27. Dezember zum Sieger erklärt und für eine neue Amtszeit vereidigen lassen. Die daraufhin ausgebrochenen gewaltsamen Unruhen kosteten 300 Menschen das Leben, etwa 100.000 flohen vor der Gewalt.

In Mombasa protestierten am Samstag erneut Hunderte Menschen gegen Kibakis Wiederwahl.

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