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Kommunen - Mainz:Verkehrszählungen für Mittelrheinbrücke abgeschlossen

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Mainz/St. Goar (dpa/lrs) - Die Verkehrszählungen im Welterbe Oberes Mittelrheintal für die Planung einer Flussbrücke sind abgeschlossen. "Derzeit erfolgt die Auswertung der erhobenen Verkehrszahlen", teilte das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium in Mainz der Deutschen Presse-Agentur mit. "Ein abschließendes Ergebnis liegt noch nicht vor und wird im Frühjahr 2020 erwartet." Die Untersuchung soll die voraussichtliche Zahl von Fahrzeugen über eine Brücke zwischen St. Goar und St. Goarshausen nahe dem Loreley-Felsen ermitteln. Bei einer Prognose vor zehn Jahren sind es pro Tag höchstens 7000 gewesen.

Auch von einer Umweltstudie und den Untersuchungen zu Tieren in dem Tal liegen laut Innenministerium noch keine Ergebnisse vor. Erst nach Abschluss aller Voruntersuchungen könne das Raumordnungsverfahren beginnen - und günstigstenfalls Mitte 2021 mit einem Entscheid enden.

Dann sollen Detailplanung, Planfeststellungsverfahren, Ausschreibung und Bau folgen. Klagen und Verzögerungen sind nicht ausgeschlossen. Innenminister Roger Lewentz (SPD) hat Anfang 2019 gesagt: "Wir würden uns sehr freuen, wenn wir die Rheinquerung bis zur Bundesgartenschau 2029 im Welterbe Oberes Mittelrheintal haben würden."

Rhein-Hunsrück-Landrat Marlon Bröhr (CDU) warnt jetzt dagegen: "Die Brücke steht nicht bis zur Buga 2029." Das Land treibe die Planung zu wenig voran. Streit um Kostenaufteilung und Trägerschaft: Bröhr hat stets eine Landesbrücke gefordert, Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) dagegen an einem kommunalen Projekt festgehalten.

Der Verkehrsministerium spricht derzeit von schätzungsweise rund 40 Millionen Euro für eine "Rheinbrücke in Tieflage" zwischen den beiden Uferbundesstraßen, Bröhr dagegen von 60 bis 70 Millionen Euro. Bisher gibt es zwischen Mainz und Koblenz keine Straße über den Rhein. Schon seit einem halben Jahrhundert wird über eine Brücke diskutiert.

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