Kommunen - Lutherstadt Wittenberg:Sanduhr rieselt nicht richtig: Verkauf von Parkuhr gestoppt

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Wittenberg (dpa/sa) - Kurz etwas abholen und kein Geld für den Parkautomaten dabei? Die Lösung in Wittenberg lautete zunächst: Sanduhren. Diese sollten Autofahrern in der Lutherstadt auf öffentlichen städtischen Parkflächen bei dem Problem behilflich sein. Für 4,50 Euro bot die Stadt den drehbaren Zeitmesser ab 1. Juni 2021 an, um diesen auf Dauer im Auto an der Scheibe anbringen zu können. Für eine Parkdauer von maximal 15 Minuten.

Bald stellte sich aber heraus: Die Uhren rieseln nicht richtig. "Die Zeit stimmt nicht", wie eine Sprecherin der Stadt am Donnerstag sagte. Grund für das Dilemma sei die schlechte Qualität der Sanduhr. Die Kommune habe den Verkauf gestoppt. Die Kunden bekämen das Geld erstattet, sagte die Stadtsprecherin.

Bei einem Lieferanten seien 2500 Sanduhren bestellt worden. Die Kleinstadt wollte den Angaben nach zunächst testen, ob die manuellen Uhren von den Autofahrern - im digitalen Zeitalter - gut angenommen werden.

Die Stadt habe die Uhren später als erwartet aus Asien bekommen, einen Tag vor dem Verkaufsstart. Es fehlte somit die Zeit, die Sanduhren zu überprüfen. Zumal sich die Stadt vorher kundig gemacht habe, etwa in Cloppenburg (Niedersachsen). Dort gebe es diese Art von "Parktickets" für Kurzzeitparken bereits. "Wir sind davon ausgegangen, dass die Sanduhren richtig gehen, wenn sie auch nicht auf die Sekunde genau geeicht sind. Aber bis zu sieben Minuten Differenz zur richtigen Zeit ist dann doch zu viel, um kulant zu sein", sagte sie. Denn wer die Parkzeit von 15 Minuten überschreitet, dem drohte ein "Knöllchen" - also eine kostenpflichtige Verwarnung.

© dpa-infocom, dpa:210603-99-847740/3

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