Kommunen - Frankfurt am Main:Baudezernent: Sanierung der Paulskirche verzögert sich

Architektur
Autolichter erzeugen bei Anbruch der Dunkelheit Lichtspuren vor der Frankfurter Paulskirche. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Frankfurt (dpa/lhe) - Frankfurts Baudezernent Jan Schneider (CDU) geht nicht davon aus, dass die Sanierung der Paulskirche bis zum Jubiläumsjahr 2023 abgeschlossen sein wird. "Das ist leider nicht realistisch, auch wenn wir uns das alle gewünscht hätten", sagte er am Mittwoch in Frankfurt. Mit Blick auf die Ausschreibungsvergabefristen sei das nicht umsetzbar. In der Paulskirche tagte 1848 das erste deutsche Parlament.

Laut Schneider ist der Start der Bauaktivitäten nach den Feiern zum 175. Jubiläum sinnvoll. Die Stadt hatte eigentlich eine Sanierung bis 2023 angepeilt. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) zeigte sich am Abend überrascht von der möglichen Verzögerung: "Mich hat der neue Zeitablauf für die Sanierung der Paulskirche überhaupt nicht gefreut", erklärte er. Feldmanns Büro fügte hinzu, man hätte sich gefreut, von den neuen Entwicklungen - "wie beständig angefragt" - aus erster Hand zu erfahren.

Am Mittwoch wurde auch die Arbeit der Stabstelle zur Sanierung des Kulturdenkmals vorgestellt. Das dreiköpfige Team soll einen geordneten Ablauf des Projekts organisieren. Die Sanierung umfasse die Außenmauern und den Rohbau bis hin zur Gebäudetechnik, so der Dezernent. "Am Ende werden alle Gewerke dieses Hauses angefasst." Dabei soll der Nachkriegszustand erhalten und kein neues Erscheinungsbild geschaffen werden. Der Bund unterstützt die Sanierungsarbeiten mit 19,5 Millionen Euro.

Aktuell gibt es in Frankfurt auch eine Debatte um die Nutzung der Paulskirche. Hintergrund ist ein Vorschlag des Oberbürgermeisters, die Stadtverordnetenversammlung in dem Gebäude tagen zu lassen. Zudem lädt die Stadt zu einer Premiere der zweiten Staffel der TV-Serie "Bad Banks" am 2. Februar in das klassizistische Gebäude.

Schneider sieht eine solche Nutzung kritisch: Die Stadt habe sich gegenüber der Kirchengemeinde verpflichtet, das Gebäude nicht für x-beliebige Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen, sagt er. Bei der Nutzungsfrage sei Fingerspitzengefühl und Respekt von Nöten.

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