Kommunen - Frankfurt am Main:Aufräumen nach Trojaner-Attacke: Bad Homburg offline

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Nach dem Cyber-Angriff auf die Stadt Frankfurt hat die Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Es gehe darum, zu klären, wie und von wem die Schadsoftware in Umlauf gebracht wurde, sagte der Sprecher der Behörde, Georg Ungefuk, am Freitag. Es werde auch geprüft, um welche Software es sich genau handele und ob ein Zusammenhang mit der Attacke auf die Uni Gießen bestehe, wegen der die Hochschule seit fast zwei Wochen offline ist. In dem Fall ermittelt ebenfalls die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt.

Die Stadt Frankfurt hatte ihr IT-System nach einem Alarm am Mittwochnachmittag sicherheitshalber heruntergefahren, am Donnerstag mussten alle Ämter geschlossen bleiben. Schließlich konnte aber Entwarnung gegeben werden. An diesem Freitag herrsche wieder weitgehend Normalbetrieb auf den Ämtern. "Die wichtigsten Systeme funktionieren", sagte der Sprecher des zuständigen Dezernats. Für Ärger sorgten allerdings lange Schlangen bei der KFZ-Zulassungsstelle, wie Bürger auf Twitter berichteten. Auch andernorts müsse liegen gebliebene Arbeit aufgeholt werden, sagte der Sprecher.

Bei der Schadsoftware, die den Alarm ausgelöst hatte, handele sich um eine Variante des Trojaners Emotet, der auch Behörden der Bundesverwaltung infiziert hatte, sagte der Sprecher des IT-Dezernats. Er verbreitet sich über täuschend echt aussehende Mails. Es sei aber kein Schaden am IT-System entstanden.

Auch die Stadt Bad Homburg stellte ihr System am Donnerstag offline wegen des Verdachts, dass es befallen sei. Bis auf weiteres werde nur eingeschränkter Service angeboten, hieß es. Welche Schadsoftware in diesem Fall den Alarm ausgelöst hatte, war am Freitag noch unklar. Es deute allerdings Vieles ebenfalls auf Emotet hin, sagte ein Sprecher der Stadt. In Gießen ist nach Erkenntnissen der Generalstaatsanwaltschaft eine Software mit dem Namen Ryuk am Werk gewesen.

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