Süddeutsche Zeitung

Kommunen - Beelitz:Nicht nur Spargel: Beelitz bereitet LAGA 2022 vor

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Beelitz (dpa/bb) - Beelitz, vor allem bekannt für den Spargelanbau, will im kommenden Jahr auch Blumenliebhaber anziehen: als Gastgeberin der Landesgartenschau 2022 (LAGA). Zur Eröffnung am 14. April 2022 werde es Tausende bunte und duftende Blüten geben, wie Bürgermeister Bernhard Knuth (Unabhängiges Kommunalbündnis) ankündigte. Gärtner hätten da so ihre Tricks, damit die zuvor im Herbst gesetzten Zehntausenden Blumenzwiebeln termingemäß ihre Blüten öffnen.

Gut die Hälfte der Anlagen sei bereits fertig, der Kosten- und Zeitplan werde eingehalten, so der Bürgermeister. 15 Millionen Euro werden in die LAGA investiert. 75 Prozent sind Fördermittel des Landes, 25 Prozent der Eigenanteil der Kommune. Damit wird Bleibendes geschaffen, darunter manch neue Attraktion für Touristen und die rund 13 000 Einwohner der gut 1000-jährigen Stadt im Landkreis Potsdam-Mittelmark.

Bereits heute kommen etwa pro Jahr eine halbe Million Tagestouristen nach Beelitz: wegen der sanierten Altstadt, des Baumkronenpfades und natürlich zur Saison wegen des Spargels. "Von der LAGA sollen auch künftig Einwohner und Gäste profitieren", sagte Bürgermeister Knuth.

15 Hektar umfasst nach Angaben der Stadt das Gelände der Landesgartenschau 2022. Weitläufige Parkanlagen mit Bäumen, Sträuchern, Hecken und Rosen entstehen. Schon fertig ist der Park am Flüsschen Nieplitz. Ein sechs Kilometer langes Wegenetz verbindet die Anlagen. Auf 3800 Quadratmetern werden Blumen gesät und Zwiebeln gesteckt - ein Großteil im kommenden Herbst. Dazu kommen spezielle Areale für Stauden und für Dahlien.

Je nach Jahreszeit gibt es dann weitere Hingucker. Die 850 Jahre alte Stadtpfarrkirche St. Marien-St. Nikolai wird dann 14 thematische Blumenschauen beherbergen. Ein Regionalmarkt in der Stadt, erstmals in der Geschichte der Landesgartenschau außerhalb des bezahlpflichtigen Geländes, wird typische Produkte bieten.

Am Mühlenfließ wird ein 200 Meter langer Kanal wiederbelebt, der Wasser führen wird. In der Nähe entsteht das Festspielareal für Veranstaltungen. Die Sitzreihen für die Besucher sind wie in einem Amphitheater angeordnet. Für die jüngsten Gäste wird ein 6000 Quadratmeter großer Spielplatz gebaut. Künstler werden sich an vielen Stellen mit ihren Werken präsentieren. Auch die Bürger können etwas Bleibendes hinterlassen und eine Bank im Spargeldesign für das Stadtbild stiften.

Bis Ende Oktober 2022 werden dann rund 450 000 Besucher erwartet. "Wir werden die mit 201 Tagen am längste dauernde Landesgartenschau Brandenburgs sein", sagte der Bürgermeister. Durch den Verkauf von Einzel- und Dauerkarten wird mit Einnahmen von rund 6,5 Millionen Euro gerechnet. Dabei entfallen auf die Einzelkarten in den verschiedenen Kategorien 6,1 Millionen Euro. Erstmals bei einer Brandenburger LAGA gibt es für die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs einen Bonus von 3 Euro - bisher waren es 2 Euro. Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 15 Jahren haben in Beelitz freien Zugang.

Seit dem Jahr 2000 gibt es Landesgartenschauen in Brandenburg. Sie kosten Millionen Euro. Die Schauen förderten das Image, die Identität und den Bekanntheitsgrad einer Kommune, so Agrarminister Axel Vogel (Grüne). Die ganze Region profitiere davon. Auch der Bürger- und Gemeinschaftssinn werde gestärkt. Diese Effekte seien bei der Vorbereitung der Schau in Beelitz schon greif-, sicht- und spürbar, so der Minister. Er betont: Landesgartenschauen seien mehr als eine reine Leistungspräsentation der Gärtnerinnen und Gärtner.

Brandenburg setzt weiter auf diese Schauen. Die Ausschreibung für die LAGA im Jahr 2026 wird gerade vorbereitet. Bis April 2022 soll feststehen, welche Stadt den Staffelstab von Beelitz übernehmen wird.

© dpa-infocom, dpa:210413-99-181160/2

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210413-99-181160
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Direkt aus dem dpa-Newskanal