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Kommunen - Augsburg:Friedenspreis für Kardinal Marx und Bedford-Strohm

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Augsburg (dpa/lby) - Mit Heinrich Bedford-Strohm und Reinhard Kardinal Marx sind dieses Jahr zwei Preisträger für den Augsburger Friedenspreis ausgewählt worden. "Zwei Persönlichkeiten, die nicht den Blick auf die Unterschiedlichkeiten lenken, sondern das Gemeinsame betonen", sagte Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) beim Friedensfest am Samstag.

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Marx, nannte den Preis eine "wirkliche Ermutigung". Der evangelische Landesbischof Bedford-Strohm sagte: "Wir sind noch lange nicht am Ende". Der Weg der Ökumene müsse noch weitergegangen werden. Verliehen wird der mit 12 500 Euro dotierte Preis am 10. Oktober.

Die Auszeichnung wird alle drei Jahre verliehen und ging etwa an den ehemaligen sowjetischen Staatsmann Michail Gorbatschow (2005) und den früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (1994). Zuletzt war 2017 Martin Junge Preisträger, der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes in Genf.

Das "Hohe Friedensfest" ist ein bundesweit einmaliger Stadtfeiertag. Da er in diesem Jahr auf einen Samstag fiel und die meisten Büros ohnehin geschlossen waren, profitierten weniger Arbeitnehmer als sonst von dem zusätzlichen freien Tag. Die Verkäufer in den Geschäften, die normalerweise an Samstagen geöffnet sind, konnten sich allerdings freuen. Die Augsburger haben wegen ihres gesetzlich verankerten Friedensfestes die meisten Feiertage in der Bundesrepublik.

Der Feiertag geht zurück auf das Jahr 1650. Damals hatten die Protestanten in Augsburg erstmals ihre im Augsburger Religionsfrieden (1555) formulierte und im Westfälischen Frieden (1648) errungene Gleichberechtigung mit der katholischen Kirche gefeiert. Seit 1950 ist das "Hohe Friedensfest" ein staatlich festgelegter Feiertag.

Anlässlich des Friedensfestes demonstrierten am Morgen 23 Aktivisten des Augsburger Klimacamps vor dem Werk der Airbus-Tochter Premium Aerotec, das auch Bauteile für den Eurofighter der Bundeswehr herstellt. Die Aktivistin Sarah Bauer erklärte: "Wir möchten Bewusstsein dafür schaffen, welche Rolle Augsburg in der Rüstung von aktiven Kriegen spielt und dass das nicht mit einer klimagerechten Friedensstadt vereinbar ist."

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