Sozialdemokratie:Scholz und der Kladderadatsch

Parteivorsitzender Norbert Walter-Borjans, nominierter Kanzlerkandidat Olaf Scholz und Parteivorsitzende Saskia Esken b

Der politische Weg von Olaf Scholz ist kurvenreich. Gelingt ihm die soziale Schlusskurve? Der Kandidat zwischen den Parteivorsitzenden Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken.

(Foto: imago images/snapshot)

Die SPD erlebt am eigenen Leib, was ihr Ahnherr Bebel eigentlich dem Kapitalismus angekündigt hat. Kann der Kanzlerkandidat die Partei aus diesem Elend holen - und wie?

Kolumne von Heribert Prantl

August Bebel, der Ahnherr der SPD, der dreißig Jahre lang ihr Vorsitzender war, wartete sein Leben lang auf das, was er im Jahr 1911 den "großen Kladderadatsch" nannte: Er ging jeden Abend mit der Vorstellung ins Bett, dass der Zusammenbruch des Kapitalismus nicht lange auf sich warten lasse und dann die goldene Zeit der Sozialdemokratie beginne. Ein Jahrhundert später erlebt die SPD den Kladderadatsch am eigenen Leibe. Die Partei ist so tief gestürzt, dass ihre Zeit als Volkspartei mehr Erinnerung ist denn Gegenwart. Die Nominierung von Olaf Scholz als Kanzlerkandidat soll nun den Sturz aufhalten, beenden und umkehren.

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Kolumne von Heribert Prantl

Heribert Prantl ist seit 1. März 2019 Kolumnist und ständiger Autor der Süddeutschen Zeitung. Zuvor leitete er das Ressort Meinung sowie die Innenpolitik und war Mitglied der Chefredaktion. Alle seine Kolumnen finden Sie hier.

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