Nach wochenlangen Sozialprotesten hat der kolumbianische Staatschef Juan Manuel Santos die Regierung umgebildet. Santos kündigte in eine Fernsehansprache in Bogotá eine "Regierung der Einheit für den Frieden" an. Fünf von 16 Kabinettsmitgliedern wurden ausgetauscht, darunter die Minister für Inneres, Justiz, Landwirtschaft, Bergbau und Umwelt. Santos steht weniger als ein Jahr vor den Wahlen stark unter Druck. Die Regierung ist mit landesweiten Protesten von Bauern und Bergarbeitern konfrontiert. Ende August hatte Santos eingeräumt, dass die Landwirtschaft Kolumbiens "in einer Krise" stecke. Die Landarbeiter leiden unter einem verstärkten Wettbewerb wegen einer Reihe von Freihandelsabkommen sowie unter einer Aufwertung der kolumbianischen Währung. Die Bergarbeiter beendeten am Dienstag ihre Proteste vorläufig, nachdem sie ein Abkommen mit der Regierung erzielt hatten, das die Anerkennung selbstständig tätiger Bergleute vorsieht. Seit dem Beginn der Proteste wurden bei Zusammenstößen zwischen Protestierenden und Sicherheitskräften landesweit zwei Menschen getötet und etwa 150 Menschen verletzt.
Kolumbien:Proteste erzwingen Regierungsumbildung
Nach wochenlangen Sozialprotesten hat der kolumbianische Staatschef Juan Manuel Santos die Regierung umgebildet.