KolumbienPräsidentschaftskandidat Uribe angeschossen

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Der konservative Präsidentschaftskandidat Miguel Uribe wurde angeschossen.
Der konservative Präsidentschaftskandidat Miguel Uribe wurde angeschossen. (Foto: Raul Arboleda/afp)

Bewaffnete greifen den konservativen Oppositionellen bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Bogotá an. Ein 15-Jähriger wurde festgenommen, er soll der Schütze sein.

Der kolumbianische Präsidentschaftskandidat Miguel Uribe wurde bei einer Wahlkampfveranstaltung in Bogotá angeschossen. Lokale Medien berichteten zunächst, der 39-jährige Oppositionspolitiker befinde sich in einem örtlichen Krankenhaus in ernstem Zustand. Mittlerweile teilte seine Partei mit, dass er operiert worden sei und die „erste Schlacht gewonnen“ habe. Der 39-Jährige befinde sich aber weiter in kritischem Zustand, berichtete der Sender RCN unter Berufung auf Uribes Presseteam.

In einer Erklärung der konservativen Partei Demokratisches Zentrum hieß es, in einem öffentlichen Park im Stadtteil Fontibon hätten Uribe „bewaffnete Personen in den Rücken schossen“. Dem kolumbianischen Verteidigungsminister Pedro Sanchez zufolge wurde ein Verdächtiger festgenommen. Die Behörden untersuchen, ob weitere Personen beteiligt waren.

Zwei Verdächtige, darunter ein 15-Jähriger, seien noch am Tatort mithilfe von Anwesenden festgenommen worden, schrieb das Portal „Notícias Caracol“ unter Berufung auf die Polizei weiter. Die Schüsse soll der Minderjährige abgefeuert haben. Beide seien mit einem Motorrad vorgefahren. Der Minderjährige sei im Zuge der Festnahme an einem Bein verletzt und in einem Krankenhaus operiert worden. Weitere Details zu möglichen Motiven oder Auftraggebern sind bislang nicht bekannt.

Die kolumbianische Regierung verurteilte den gewaltsamen Angriff „kategorisch und aufs Schärfste“ und forderte eine gründliche Untersuchung der Ereignisse. „Diese Gewalttat ist nicht nur ein Angriff auf seine Person, sondern auch auf Demokratie, Gedankenfreiheit und die legitime Ausübung eines politischen Amtes in Kolumbien“, schrieb das Präsidialamt in einer Erklärung. Die USA „verurteilen aufs Schärfste den Mordversuch“ an dem kolumbianischen Senator, hieß es in einer Erklärung des US-Außenministers Marco Rubio.

Senator Uribe ist ein Kritiker des linksgerichteten kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro und will 2026 für das Präsidentenamt kandidieren. Die Tat erinnert an die von Drogen angeheizte politische Gewalt, die das Land in den 1980er- und frühen 1990er-Jahren erschütterte. Uribes eigene Mutter, die Journalistin Diana Turbay, wurde 1991 vom Medellín-Kartell von Pablo Escobar ermordet.

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