Kolumbien:Präsident Santos siegt bei Stichwahl

Kolumbiens Staatschef Juan Manuel Santos ist im Amt bestätigt worden. Im Wahlkampf warb er mit Friedensverhandlungen mit der Farc. Sein Herausforderer Zuluaga trat für einen harten Kurs gegenüber der Guerillaorganisation ein.

Aus der Präsidentenwahl in Kolumbien ist Amtsinhaber Juan Manuel Santos am Sonntag als Sieger hervorgegangen. Der 62-jährige Mitte-rechts-Politiker setzte sich in einer Stichwahl gegen seinen Herausforderer Óscar Iván Zuluaga durch, wie die Wahlbehörden nach Auszählung von mehr als 99 Prozent der Wahlzettel bekanntgaben. Santos holte demnach 51 Prozent der Stimmen, während sein Konkurrent auf etwa 45 Prozent kam. Etwa vier Prozent der abgegebenen Stimmen waren den Angaben zufolge ungültig.

Santos steht nun für vier weitere Jahre an der Spitze des südamerikanischen Landes. In der ersten Wahlrunde am 25. Mai hatte Zuluaga noch mit 29 Prozent knapp vor Santos mit 26 Prozent gelegen. Allerdings blieben damals fast 60 Prozent der Wähler der Abstimmung fern.

Santos hatte als Ziel ausgegeben, die Friedensverhandlungen mit den Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) in einer zweiten Amtszeit abzuschließen. Zuluaga ist ein Kritiker der Friedensgespräche. Der frühere Finanzminister forderte einen härteren Kurs gegenüber den Rebellen und sprach sich dafür aus, mögliche Gespräche an strikte Bedingungen zu knüpfen.

Die Farc-Rebellen und die kolumbianische Regierung verhandeln seit November 2012 über ein Friedensabkommen. Die Hälfte der sechs Kapitel umfassenden Verhandlungsagenda ist bereits abgearbeitet. In der vergangenen Woche verkündigte Santos außerdem, nun auch mit der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) Friedensgespräche zu beginnen. Die linke ELN ist nach den Farc die zweitgrößte Guerillagruppe Kolumbiens.

Die im Jahr 1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer gebildeten Farc sind die älteste aktive Guerillagruppe im Land, sie haben noch bis zu 8000 Kämpfer. Im Konflikt mit Regierungstruppen und Paramilitärs wurden in den vergangenen fünf Jahrzehnten Hunderttausende Menschen getötet.

© SZ.de/Reuters/AFP/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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