Koalitionskrise der Union:Protokoll einer Zermürbung

Koalitionskrise der Union: Horst Seehofer wurde immer wieder mal als "Sphinx" beschrieben - an diesem Wochenende erweist sich, wie zutreffend das war. Der Innenminister lächelt nicht mehr am frühen Montagmorgen.

Horst Seehofer wurde immer wieder mal als "Sphinx" beschrieben - an diesem Wochenende erweist sich, wie zutreffend das war. Der Innenminister lächelt nicht mehr am frühen Montagmorgen.

(Foto: AFP)

Erst denkt man, dass sich CDU und CSU am Ende doch noch zusammenraufen, dann warten alle auf eine Erklärung. Spät in der Nacht bietet Seehofer seinen Rücktritt an - und will sich dann doch noch mal mit Merkel treffen.

Reportage von Roman Deininger und Wolfgang Wittl

Eineinhalb Stunden vor der historischen Sitzung, die womöglich seine letzte als Vorsitzender der CSU sein wird, kommt Horst Seehofer in der Münchner Parteizentrale an. Als er aus seiner Limousine steigt, meint man, den Ansatz eines Lächelns zu erkennen. Bestimmt wird er gleich - wie immer - mit den Reportern schäkern, hier ein spöttischer Spruch, dort ein süffisanter Blick. Aber Seehofer macht nichts. Er verschwindet grußlos im Gebäude. Wer dachte, die Staatskrise sei schon abgewendet, der weiß es am Sonntag um 13.30 Uhr besser.

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