SPD:Viel Lob für Nominierung von Klingbeil und Esken

SPD Parteitag. SPD - Generalsekretaer Lars Klingbeil mit den beiden SPD Parteivorsitzenden Norbert Walter-Borjans und S

Lars Klingbeil, Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken: In der SPD zeichnet sich eine geräuscharme Neuaufstellung an der Spitze ab.

(Foto: Thomas Imo/ photothek.net via www.imago-images.de/imago images/photothek)

In der SPD zeichnet sich eine geräuscharme Neuaufstellung an der Parteispitze ab. Lars Klingbeil spricht bereits von einem "sozialdemokratischen Jahrzehnt".

Von Mike Szymanski, Berlin

Die Nominierung von Lars Klingbeil und Saskia Esken als Kandidaten für die nächste Doppelspitze der SPD stößt in der Partei auf breite Zustimmung. Nachdem Führungsgremien der Partei am Montag ihren Vorschlag präsentiert haben, wonach Esken im Amt bleiben und Generalsekretär Lars Klingbeil für Norbert Walter-Borjans in die Parteiführung aufrücken soll, meldeten sich mehrere Landesvorsitzende der SPD zu Wort und signalisierten ihre Unterstützung für die Wahl auf dem Parteitag im Dezember.

Thomas Kutschaty, Vorsitzender des mitgliederstärksten Verbandes, der NRW-SPD, sagte der Süddeutschen Zeitung: "Wir unterstützen die Kandidaturen." Die SPD in Baden-Württemberg sieht ebenfalls große Zustimmung in den eigenen Reihen. Landeschef Andreas Stoch sprach von einem "starken Team", das "gleichzeitig für Kontinuität und Aufbruch" stehe. Florian von Brunn, Co-Chef der Bayern-SPD, nannte den Vorschlag "sehr gut". Auch Spitzenpolitiker und Spitzenpolitikerinnen aus anderen Landesverbänden sicherten den beiden Kandidaten ihre Zustimmung zu.

Damit zeichnet sich in der SPD eine geräuscharme Neuaufstellung an der Spitze ab. Vor zwei Jahren war der Vorsitzwahl noch ein kompliziertes Verfahren mit Mitgliederbefragungen vorausgegangen, das sich fast über ein halbes Jahr erstreckte. Dieses Mal wollen Parteispitze und Kanzlerkandidat Olaf Scholz eine schnelle Lösung der offenen Personalfragen. Die SPD befindet sich mitten in den Koalitionsverhandlungen mit FDP und Grünen über ein Ampelbündnis.

Norbert Walter-Borjans, 69, der seinen Rückzug mit dem Wunsch nach Verjüngung an der Parteispitze verband, betonte nach der Sitzung, dass Eskens erneute Kandidatur für Kontinuität stehe. Seine Co-Chefin versicherte, mit Klingbeil "gut und vertrauensvoll" zusammenarbeiten zu können. In einem gemeinsamen Brief von Esken und Klingbeil an die Mitglieder heißt es: "Wir wollen die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortschreiben und die SPD mit neuen Impulsen als moderne Volkspartei positionieren."

Zusätzlich veröffentlichte Klingbeil eine Video-Botschaft, in der er für seine Kandidatur warb. Er stellte den überraschenden Wahlerfolg heraus, zu dem er als Generalsekretär mit einer gelungenen Kampagne beigetragen hatte und erklärte: "Ein Wahlsieg reicht mir nicht." Wenn die SPD jetzt alles richtig mache, dann liege "ein sozialdemokratisches Jahrzehnt" vor der SPD. Konkret gab er einen Ausblick auf die anstehenden Landtagswahlen 2022, etwa in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, die die SPD gewinnen wolle.

Esken erklärte, sie wolle gemeinsam mit Klingbeil die ganze Kraft dem Parteivorsitz widmen. Sie schloss aber nicht aus, in der Zukunft doch noch Ministerin werden zu wollen. Führende Parteikollegen hatten sie zuvor aufgefordert, sich für eine der beiden Aufgaben zu entscheiden. Offen ist, wer auf Klingbeil als Generalsekretär folgt. Die Juso-Vorsitzende Jessica Rosenthal sprach sich in Welt TV für Parteivize Kevin Kühnert aus, der dem linken Flügel angehört. Aus Vorstandskreisen verlautete, es werde überlegt, den Posten mit einer Frau zu besetzen.

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