Wer sich ein Bild davon machen will, wie der Klimawandel die Welt verändert, kann das auf einer Reise durch Indien tun. In diesem Sommer wechselten sich während des Monsuns in Delhi glutheiße Tage mit 45 Grad und die heftigsten Regenfälle seit Jahren ab. Im Himalaja rutschten ganze Straßen ab und rissen Menschen und Fahrzeuge mit sich. Überschwemmungen in der Nähe von Mumbai forderten an einem Tag im September 180 Todesopfer, 200 000 Menschen mussten evakuiert werden. 16 einheimische Touristen wurden im Juli in Jaipur von Blitzen getötet, die in ihre Selfie-Sticks eingeschlagen waren. Etwa 2000 Inderinnen und Inder sterben jedes Jahr in heftigen Gewittern, das "Indian Meteorological Department" (IMD) gibt an, dass die Todeszahl sich seit den 1960er-Jahren verdoppelt habe - unter anderem wegen der Klimakrise.
Klimagipfel in Glasgow:Warum Indien erst einmal andere in der Pflicht sieht
Überschwemmungen, Erdrutsche und Stürme: Das Land spürt bereits die Auswirkungen des Klimawandels. Trotzdem verkündet Premierminister Modi, sein Land solle erst bis 2070 emissionsfrei werden. Ist das unambitioniert oder hat er gute Gründe?
Von David Pfeifer, Bangkok
Lesen Sie mehr zum Thema