Klimaschutzgesetz:Theologen appellieren an Steinmeier

125 evangelische und katholische Theologen appellieren an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, die Reform des Klimaschutzgesetzes nicht zu unterschreiben. Der Bundespräsident solle von seinem Recht Gebrauch machen, die Novelle des Klimaschutzgesetzes nicht auszufertigen - "in Verantwortung gegenüber den Menschen, insbesondere auch den Kindern und künftigen Generationen, sowie den Tieren und der Schöpfung im weiteren Sinne", heißt es in dem am Mittwoch in Mainz veröffentlichten Schreiben. Das angepasste Gesetz sieht vor, dass künftig bei den Zielen zur CO2-Reduzierung nicht mehr der Beitrag der einzelnen Sektoren wie etwa des Verkehrs- oder Bausektors betrachtet wird, sondern der Ausstoß von Treibhausgasen insgesamt. Der Bundesrat hatte am 17. Mai das aus Sicht von Kritikern "entschärfte" Klimaschutzgesetz gebilligt, nachdem es zuvor im Bundestag verabschiedet worden war.

Initiator des Appells ist Ruben Zimmermann, Professor für evangelische Theologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Er verwies nun auch auf das Schreiben einer Anwaltskanzlei im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe an den Bundespräsidenten vom 16. Mai. Darin würden 18 Punkte aufgelistet, in denen die Novelle des Klimaschutzgesetzes als verfassungswidrig angesehen wird. So gebe es nun zum Beispiel keinen verbindlichen "Emissionsminderungspfad" mehr. Nach einem am 16. Mai veröffentlichten Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg muss die Bundesregierung ihr eigenes Klimaschutzprogramm überarbeiten. Damit gaben die Richter der klagenden Deutschen Umwelthilfe (DUH) recht.

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