Vor 15 Jahren, erinnert sich Remo Klinger, da haben Anwälte von Unternehmen auf der anderen Seite des Gerichtssaals noch gespottet. Sprüche seien gefallen wie: "Sie hat wohl der Trittin geschickt", in Anspielung auf den früheren Umweltminister der Grünen. "Oder es wurde eisig geschwiegen, inklusive fehlender Verabschiedung", erzählt Klinger. Heute sitzt der 52-jährige Rechtsanwalt mit dem Spezialgebiet Umweltrecht in seiner Kanzlei in Berlin-Wilmersdorf. Hohe Decken, in einem Besprechungsraum hängen drei Gemälde, eine Regalwand steht voller Gesetzbücher. Wöchentlich erhält er Bewerbungen von Studenten oder Juristen, die bei ihm arbeiten wollen. Betritt Remo Klinger heute einen Gerichtssaal, lacht niemand mehr.
Klimaklagen:Heute lacht niemand mehr
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Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im April 2021 muss Deutschland schnell mehr fürs Klima tun. Einer, der für diese Entscheidung gekämpft hat, ist Remo Klinger, Anwalt für die Deutsche Umwelthilfe - und für ihn geht es jetzt erst richtig los.
Von Thomas Hummel, Berlin
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