Magdeburg (dpa/sa) - Erstmals nach 320 Jahren ist wieder eine Glocke für den Magdeburger Dom gegossen worden. Sie entstand in Neunkirchen in Baden-Württemberg und soll mit ihren sechs Tonnen Teil des neuen Domgeläuts werden, wie die Evangelische Domgemeinde am Sonntag mitteilte. Die Glocke mit dem Namen Anemus („lass uns lieben“) werde am 30. Oktober in einer feierlichen Stunde im Dom begrüßt. Dazu würden Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) und Landesbischof Friedrich Kramer erwartet.
Bevor die Glocke an ihren Platz im Nordturm komme, seien noch Umbauarbeiten notwendig. Zudem müssten die passenden Klöppel geschmiedet werden. Ein 2018 gegründeter Domglockenverein hat sich zum Ziel gesetzt, den Dom wieder mit einem Geläut mit zwölf läutbaren Glocken auszustatten. Er sammelt Spenden und Fördergelder. Aktuell hat der Dom vier Glocken.
Ostern 2023 sollen die nächsten sechs kleineren Glocken gegossen werden. Auch sie sollen zunächst im Dom zu sehen sein. Auch dann sind weitere bauliche Schritte notwendig, eine Läuteordnung und die Installation der passenden Läutetechnik sind den Angaben zufolge ebenfalls unabdingbar.
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