Kindeswohl:Generation in Not

Kinderseelen brauchen jetzt besonderen Schutz.

Von Edeltraud Rattenhuber

Bei Naturkatastrophen oder Hungersnöten sieht sich das UN-Kinderhilfswerk Unicef als Anwalt der Armen, wirbt um Spenden für Flüchtlinge oder Erdbebenopfer und kämpft gegen Ausbeutung und Gewalt. Doch setzt es sich glücklicherweise auch für die Belange der Kinder in Industrieländern ein. Denn auch dort ist der Tisch nicht für alle gleich gedeckt - trotz aller Bemühungen und Beteuerungen der Politik.

All jenen Kindern, denen es ohnehin schlechter geht als der Mehrheit in den Industrieländern, hat der Corona-Lockdown doppelt zugesetzt. Aber auch andere Kinder, die sonst auf der Sonnenseite des Lebens standen, haben gelitten. Der Verlust von Angehörigen, Ausgangsbeschränkungen, Schulschließungen oder Existenzängste raubten vielen die Zuversicht.

Es ist daher richtig, dass Unicef die Regierungen der Industriestaaten mahnt, sich dieser Kinderseelen besonders anzunehmen. Das Wohl der jüngeren Generation darf über all den wirtschaftlichen Sorgen und Nöten nicht aus dem Blick geraten. Auch dann nicht, wenn es demnächst gilt, Bilanz zu ziehen und Schulden abzubezahlen. Sehr häufig gehen Haushaltskonsolidierungen ja auf Kosten von Sozialleistungen. Das sollte der arg gebeutelten Generation Corona nicht auch noch abverlangt werden.

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