Kindesmissbrauch:Priester verspätet angezeigt

Das Erzbistum Köln hat einen des Kindesmissbrauchs verdächtigen Priester nach einem Bericht der Bild-Zeitung erst mit vierjähriger Verzögerung bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Der mittlerweile gestorbene Priester Josef M. gestand demnach 2014 der Personalabteilung des Erzbistums, dass er 1971, 1972, 1974, 1977 bis 1980 und 1996 Kinder und Jugendliche beiderlei Geschlechts missbraucht habe. 2017 habe er die Verbrechen der Personalabteilung erneut gestanden, berichtete die Zeitung am Dienstag. Doch erst 2018 habe ein Rechtsanwalt aus dem Beraterstab von Kardinal Rainer Maria Woelki Strafanzeige gegen M. erstattet. Das Erzbistum Köln beriet sich am Dienstag zunächst noch hinsichtlich einer Stellungnahme zu dem Bericht. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Düsseldorf bestätigte am Dienstag, dass das Erzbistum in dem Fall eine Strafanzeige gemacht habe. Die Taten, um die es gegangen sei, hätten sich mutmaßlich zwischen 1982 und 1988 abgespielt und seien damit schon 1993 verjährt. Der Tatverdächtige wurde deshalb nicht verfolgt.

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