Missbrauch in der katholischen Kirche:Warum die Kinderschutzkommission des Papstes gescheitert ist

Missbrauch in der katholischen Kirche: Hans Zollner bescheinigt der Kinderschutzkommission, der er angehörte, Untätigkeit.

Hans Zollner bescheinigt der Kinderschutzkommission, der er angehörte, Untätigkeit.

(Foto: Alessandra Tarantino/AP)

Nach seinem Austritt aus dem päpstlichen Gremium enthüllt der deutsche Jesuit Hans Zollner seine Gründe: Die Kommission habe "kaum etwas" getan, um Opfern zu helfen und neuen Missbrauch zu verhindern.

Von Marc Beise, Rom

Große Dienstwohnungen und lange Dienstwege sind Franziskus I. ein Gräuel. Er möchte die Kirche direkt zu den Armen bringen und sieht Ablenkungen dabei nicht gern. Deshalb reagiert und regiert der Pontifex maximus oft spontan - ein Schrecken für die jahrhundertealte Bürokratie hinter den Vatikanmauern. Es passte deshalb ins Bild, dass der Papst, kaum dass er vor zehn Jahren gewählt war, eine Kinderschutzkommission einsetzte, die sich eines brennenden Themas der Kirche annehmen sollte: dem sexuellen Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche. Sie sollte Anstöße geben, Vorbild sein, Veränderungen herbeiführen. Heute muss man wohl sagen: Diese Kommission ist spektakulär gescheitert - und dieses Scheitern hat System.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusReligion
:Wie der Staat den Kirchen sein Geld entziehen kann

Rund 600 Millionen Euro zahlt Deutschland der katholischen und evangelischen Kirche Jahr für Jahr. Die Ampelkoalition will das beenden, aber dann würden teure Ablösen fällig. Oder doch nicht? Juristisch gibt es Spielraum.

Lesen Sie mehr zum Thema