Familien können sich im kommenden Jahr auf mehr Kindergeld einstellen als bisher geplant. Die Ampel-Fraktionen einigten sich am Mittwoch darauf, die staatliche Unterstützung zum 1. Januar einheitlich auf 250 Euro monatlich zu erhöhen. Das wären für die ersten beiden Kinder 31 Euro mehr als bisher. Finanzminister Christian Lindner sagte, dies werde den Bund zusätzlich 1,9 Milliarden Euro im Jahr kosten.
Der Bundestag soll am Donnerstag über die neue Summe abstimmen. Das Kindergeld wegen der hohen Inflation und der Energiekrise anzuheben, war bisher auch schon geplant. Es war aber eine Erhöhung auf 237 Euro für die ersten drei Kinder vorgesehen.
"Die Ampel legt bei der Entlastung von Familien noch eine Schippe drauf", sagte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich. Besonders für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen bedeute das eine zusätzliche monatliche Entlastung. FDP-Fraktionsvize Christoph Meyer erklärte: "Das ist die größte Erhöhung des Kindergelds in der Geschichte der Bundesrepublik."
Kindergrundsicherung geplant
Aktuell beträgt das Kindergeld jeweils 219 Euro für das erste und zweite Kind. Für das dritte gibt es 225 Euro, für das vierte und jedes weitere Kind 250 Euro. Perspektivisch soll das Kindergeld in Deutschland von einer Kindergrundsicherung abgelöst werden, die diverse Familienleistungen bündeln würde. Es soll dann einen einkommensunabhängigen Garantiebetrag für alle Kinder und Jugendlichen geben. Familien mit einem geringen Einkommen sollen einen Zusatzbetrag erhalten.
Familienministerin Lisa Paus (Grüne) will, dass 2025 das erste Geld aus dieser Grundsicherung ausbezahlt wird. Über die Höhe ist bisher nichts bekannt.