Kinderbetreuung:Gute Kita, schlechte Kita

Es braucht mehr Ehrgeiz bei der frühkindlichen Bildung.

Von Henrike Roßbach

Mit der Kita-Qualität in Deutschland geht es bergauf, das ist die gute Nachricht. Aber nur in Trippelschrittchen und das nicht einmal überall, lautet die schlechte. Zum Stichtag 1. März 2017 war eine Erzieherin hierzulande im Durchschnitt für gut neun Kindergartenkinder zuständig; fünf Jahre zuvor waren es noch knapp zehn gewesen. Bei den unter Dreijährigen verbesserte sich der Betreuungsschlüssel ebenfalls, von 4,8 Kindern je Erzieher auf 4,3.

Fachleute fordern gerade für die Kleinsten weit niedrigere Schlüssel. Erschwerend kommt hinzu, dass einige Bundesländer nicht einmal die unbefriedigenden Durchschnittswerte erreichen - und sich teilweise auch nicht verbessert haben. In der frühkindlichen Bildung liegen die Expertenmeinungen oft weit auseinander. Dass die Personalausstattung aber zentral ist für eine individuelle, liebevolle Förderung, ist ziemlich unstrittig.

5,5 Milliarden Euro hat der Bund den Ländern bis 2022 zugesagt, für mehr Personal, bessere Öffnungszeiten und niedrigere Elternbeiträge. Die Summe aber kann den Herausforderungen nicht gerecht werden. Doch auch die Länder müssen mehr tun - gerade die, in denen Kinder besonders schlechte Bedingungen vorfinden. Mittelfristig sollten ehrgeizige, bundesweit einheitliche Standards das Ziel sein.

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