Schleswig-HolsteinErmittlungen gegen Chinesen wegen Spionageverdachts

Das Minenjagdboot „Weilheim“ legt an einer Mole im Marinestützpunkt Kiel an.
Das Minenjagdboot „Weilheim“ legt an einer Mole im Marinestützpunkt Kiel an. (Foto: Christian Charisius/dpa)

Ein chinesischer Staatsbürger soll sich Zugang zum Marinestützpunkt in Kiel verschafft und dort Fotos gemacht haben.

Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein ermittelt gegen einen chinesischen Staatsbürger wegen Spionageverdachts. Es geht um einen Vorfall am 9. Dezember, wie eine Sprecherin am Nachmittag sagte. Der Mann soll sich demnach Zugang zum Marinestützpunkt in Kiel verschafft und dort Fotos gemacht haben. Zuvor hatten darüber mehrere Medien berichtet.

Herrin des Verfahrens ist die für Staatsschutz-Angelegenheiten zuständige Staatsanwaltschaft Flensburg. „Ich bestätige, dass wir wegen des Verdachts des sicherheitsgefährdenden Abbildens (Paragraf 109 g Strafgesetzbuch) ein Ermittlungsverfahren gegen einen chinesischen Staatsbürger eingeleitet haben“, sagte der Flensburger Oberstaatsanwalt Bernd Winterfeldt der Deutschen Presse-Agentur. Der Mann sei zunächst vorläufig festgenommen worden. Weitere Angaben wollte Winterfeldt nicht machen.

Nach Informationen des WDR soll sich der Mann in Untersuchungshaft befinden. Aufgegriffen hatte ihn demnach das Wachpersonal. Diese übergab ihn an die Polizei.

Das Mobiltelefon des Mannes und weitere Gegenstände werden laut dem Bericht derzeit vom Landeskriminalamt ausgewertet. An der Aufklärung des Sachverhalts sei auch das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst beteiligt. Die Ermittler gehen dabei der Frage nach, ob der Verdächtige möglicherweise für einen ausländischen Geheimdienst arbeitet und die Aufnahmen im Hafen zu Spionagezwecken angefertigt hat.

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