Kennedy-Besuch 1963:Als Berlin JFK zu Füßen lag

Im Sommer 1963 hat John F. Kennedy Deutschland besucht. Der Auftritt des US-Präsidenten im ummauerten Westberlin löste eine Welle der Begeisterung aus. Eine Million Menschen jubelten JFK zu - nur ein deutscher Politiker schien griesgrämig zu sein. Der Kennedy-Besuch in Bildern.

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John F. Kennedy in Frankfurt, 1963 | John F. Kennedy SZ Photo

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Im Sommer 1963 hat John F. Kennedy Deutschland besucht. Der Auftritt des US-Präsidenten im ummauerten Westberlin löste eine Welle der Begeisterung aus. Eine Million Menschen jubelten JFK zu - nur ein deutscher Politiker schien griesgrämig zu sein. Die Visite in Bildern.

Wenige Monate nach der Kuba-Krise reiste US-Präsident John F. Kennedy nach Westdeutschland. An vier Tagen besuchte der Staatschef zunächst Köln, die damalige Bundeshauptstadt Bonn sowie Wiesbaden, Hanau und Frankfurt.

Im Bild: John F. Kennedy während einer Rede in der Paulskirche in Frankfurt.

John F. Kennedy, SZ Photo

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Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) sah für den jungen US-Präsidenten vor allem den Besuch der Bundeshauptstadt Bonn vor. Doch der wollte nach Berlin.

Im Bild: Kennedy bei seiner Ankunft am Flughafen Köln/Bonn.

John F. Kennedy und  Konrad Adenauer, 1963 | Dr. Konrad Adenauer

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Der junge US-Präsident und der greise Kanzler hatten ein gespanntes Verhältnis. Schon vor seiner Präsidentschaft hatte Kennedy freimütig beschrieben, was er von Adenauer hielt und ihn in einem Aufsatz "Geist der Vergangenheit" genannt. In der Tat war das Ende der Kanzlerschaft Adenauers zum Zeitpunkt der Visite bereits besiegelt.

Im Bild: Kennedy und Adenauer nach der Ankunft JFKs

John F. Kennedy und Willy Brandt in Berlin, 1963

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Der Besuch Westberlins war die letzte Station von Kennedys Deutschland-Reise und ihr Höhepunkt.

Schon als junger Mann war Kennedy durch Hitler-Deutschland gereist und hatte dem Nazi-Staat durchaus positive Seiten abgewonnen, wie später aufgetauchte Notizen zeigen sollten. Nach Berlin hatte ihn zu Beginn von Kennedys Präsidentschaft der damalige Regierende Bürgermeister Willy Brandt (SPD) eingeladen. Der junge Sozialdemokrat Brandt durfte sich im Glanz des charismatischen Amerikaners sonnen - genau das, was der alte Christdemokrat Adenauer vermeiden wollte.

John F. Kennedy, Willy Brandt, Konrad Adenauer in Berlin, 1963

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Kennedys Berlin-Visite wurde ein Triumphzug. Noch nie zuvor und danach wurde ein Staatsgast in Deutschland derart umjubelt. Eine Million Menschen waren damals wegen des Präsidenten auf den Beinen.

Auch im Rest der Bundesrepublik (und in vielen Ländern der Welt) richtete sich die Aufmerksamkeit auf Kennedys Besuch. Mehr als 1500 Journalisten berichteten von der Visite.

Im Bild: Kennedys Wagen bei der Fahrt durch die Berliner Rheinstraße. Im Hintergrund das Rathaus Friedenau.

John F. Kennedy am Brandenburger Tor in Berlin, 1963

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Zwei Jahre nach dem Mauerbau blickte Kennedy auf das im Osten gelegene Brandenburger Tor. Die DDR hatte den symbolträchtigen Ort mit roten Fahnen und der Staatsflagge verhängt. Zwei Tage später besuchte der Sowjetführer Nikita Chruschtschow Ostberlin und das SED-Regime ließ den Gast aus Moskau inszeniert bejubeln.

John F. Kennedy, SZ Photo

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Kennedy bekam die Begeisterung der Berliner hautnah zu spüren. Im offenen Wagen fuhr er durch die Stadt und schüttelte Hände. Wenige Monate später wurde der mächtigste Mann der Welt bei einer Cabrio-Fahrt durch Dallas ermordet.

Willy Brandt und Konrad Adenauer in Berlin, 1963  John F. Kennedy, SZ Photo

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Mit im offenen Wagen fuhren Adenauer und Brandt - wobei der SPD-Politiker den begehrten Platz an Kennedys Seite abbekam. Der spätere Bundeskanzler hatte sichtlich Spaß auf der Fahrt. Anders Adenauer: Die meiste Zeit schaute der betagte CDU-Chef grießgrämig drein, auch die Konfetti-Massen dürften Adenauer wenig gefallen haben.

Berlin, 1963 John F. Kennedy, SZ Photo

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Vor dem Schöneberger Rathaus, dem damaligen Sitz von Abgeordnetenhaus und Regierendem Bürgermeister, hielt Kennedy dann seine Rede, die in die Weltgeschichte einging.

"Alle freien Menschen, wo immer sie leben mögen, sind Bürger Berlins, und deshalb bin ich als freier Mann stolz darauf, sagen zu können: Ich bin ein Berliner!" Den letzten Satz sagte Kennedy auf Deutsch.

John F. Kennedy,

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Als Kennedy aus Westdeutschland abreiste, war er wohl der Politiker, den die Bundesbürger am liebsten mochten. Es sollte ein Abschied für immer werden: Wenige Monate später, am 22. November 1963, wurde der Präsident in Dallas erschossen.

© Süddeutsche.de/odg/fzg/bavo
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