Süddeutsche Zeitung

Kenia:Terror in Nairobi

Beim Angriff auf ein Hotel in der kenianischen Hauptstadt werden zahlreiche Menschen niedergeschossen.

Extremisten haben in der kenianischen Hauptstadt Nairobi ein Luxushotel angegriffen und dort zahlreiche Menschen niedergeschossen. Wie viele Tote es gab, war unklar, auch nachdem Innenminister Fred Matiang'i am Dienstagabend erklärt hatte, die Lage sei unter Kontrolle. Ein Augenzeuge berichtete, er habe alleine im Eingangsbereich fünf Leichen gesehen. Die radikalislamische Al-Shabaab-Miliz reklamierte den Angriff für sich. Explosionen und Schüsse hallten am Dienstag stundenlang durch den Gebäudekomplex, zu dem neben dem Hotel DusitD2 auch Bars, Restaurants, Banken und Büros gehören (Foto: AFP). Der kenianische Polizeichef Joseph Boinnet sagte, die Attacke habe mit einer Explosion vor der Bank begonnen, ein Selbstmordattentäter habe sich in der Hotellobby in die Luft gesprengt. In der Lobby seien mehrere Gäste schwer verletzt worden. Opferzahlen nannte er keine, ebenso wenig wie Innenminister Matiang'i. Dieser erklärte am Abend lediglich: "Ich möchte bekräftigen, dass die Lage unter Kontrolle und das Land sicher ist." Während im Hotel noch geschossen wurde, sagte ein Polizist, der nicht namentlich genant werden wollte, der Nachrichtenagentur AP: "Es gab keine Zeit, die Toten zu zählen". Die Al-Shabaab-Miliz aus Somalia hatte 2013 bereits einen Angriff auf ein Einkaufszentrum in der kenianischen Hauptstadt für sich reklamiert. Bei der Attacke und Geiselnahme in der Westside Mall kamen 67 Menschen ums Leben. Sie ist etwa zwei Kilometer von dem Hotelkomplex entfernt. Mehrere Autos brannten am Dienstag, Menschen wurden hastig von dem Tatort weggeholt, einige sogar getragen. Eine Augenzeugin berichtete, die Angreifer hätten Gäste in einem Café regelrecht niedergemäht.

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Quelle:
SZ vom 16.01.2019 / AP
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