Die Terroristen hatten wohl nie vor, den Angriff zu überleben. Ohne Masken liefen einige Männer mit Sturmgewehren über den Parkplatz eines Hotel- und Bürokomplexes in Kenias Hauptstadt Nairobi. Es war Dienstagnachmittag gegen drei Uhr, als sie Autos auf dem Parkplatz in Brand setzten und kurze Zeit später in der Lobby des Hotels eine Bombe zündeten, offenbar den Sprengsatz eines Selbstmordattentäters. Hunderte Menschen mussten aus den Gebäuden gebracht werden, die Attentäter eröffneten das Feuer. Mindestens 26 Menschen starben bei dem Terrorakt, teilte die Polizei mit. Unter den Todesopfern waren demnach 16 Kenianer, ein Brite, ein US-Amerikaner und drei Menschen afrikanischer Herkunft, dessen Nationalitäten noch geklärt werden müssten. Zudem seien fünf Angreifer getötet worden. In dem Gebäude haben viele internationale Firmen ihre Büros. Der ermordete US-Bürger Jason Spindler arbeitete dort für eine Unternehmensberatung und hatte nach Angaben seiner Mutter die Anschläge des 11. September 2001 in New York überlebt. Eine andere Firma verlor zwei Kenianer somalischer Abstammung. "Wir werden als Nation stärker aus dieser feigen Tat hervorgehen", sagte ein Parlamentsabgeordneter. Die Zahl der Opfer könnte steigen, laut Rotem Kreuz werden 50 Personen noch vermisst, die sich zum Zeitpunkt der Attacke im Gebäude befunden haben. "Wir werden nach allen Personen suchen, die an der Planung, Finanzierung und Ausführung dieser abscheulichen Tat beteiligt waren", sagte Präsident Uhuru Kenyatta am Mittwoch in einer Fernsehansprache. "Alle Terroristen sind eliminiert worden."
Kenia:Der Terror ist zurück
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Auf dem Parkplatz vor dem Hotel setzten die Angreifer zunächst einige Autos in Brand.
Bild: Thomas Mukoya/Reuters -
Die Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen, wie sich bewaffnete Männer anschließend auf den Weg ins Hotel machen. Dort zünden sie eine Bombe und eröffnen das Feuer auf hunderte Menschen.
Bild: Reuters -
Während Sicherheitskräfte ihre Waffen auf die Hotelgebäude richten, bringen Zivilisten sich in Sicherheit.
Bild: Khalil Senosi/AP -
Ein Frau sucht hinter einem parkenden Auto Schutz vor der Explosion.
Bild: Luis Tato/AFP -
Angehörige warten darauf, dass das Hotel evakuiert wird. Etwa 19 Stunden lang hatten sich Gäste in dem Gebäudekomplex versteckt.
Bild: Yasuyoshi Chiba/AFP -
Danach können sie endlich ihre Familien wieder in die Arme schließen.
Bild: Yasuyoshi Chiba/AFP -
Am Tag darauf gibt der Kabinettsekretär Fred Matiang'i eine Pressekonferenz, umringt von Medienvertretern und Journalisten.
Bild: Andrew Renneisen/Getty Images -
Eine Frau trauert, nachdem sie den Leichnam eines Verwandten identifiziert hat. Mindestens 14 Menschen starben bei dem Anschlag.
Bild: Simon Maina/AFP
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Mindestens 14 Menschen sterben bei einem Anschlag der somalischen Al-Shabaab-Miliz auf einen bei Ausländern beliebten Hotelkomplex in Kenias Hauptstadt Nairobi.
Von Bernd Dörries, Kapstadt