Kenia:Der Terror ist zurück

Mindestens 14 Menschen sterben bei einem Anschlag der somalischen Al-Shabaab-Miliz auf einen bei Ausländern beliebten Hotelkomplex in Kenias Hauptstadt Nairobi.

Von Bernd Dörries, Kapstadt

Die Terroristen hatten wohl nie vor, den Angriff zu überleben. Ohne Masken liefen einige Männer mit Sturmgewehren über den Parkplatz eines Hotel- und Bürokomplexes in Kenias Hauptstadt Nairobi. Es war Dienstagnachmittag gegen drei Uhr, als sie Autos auf dem Parkplatz in Brand setzten und kurze Zeit später in der Lobby des Hotels eine Bombe zündeten, offenbar den Sprengsatz eines Selbstmordattentäters. Hunderte Menschen mussten aus den Gebäuden gebracht werden, die Attentäter eröffneten das Feuer. Mindestens 26 Menschen starben bei dem Terrorakt, teilte die Polizei mit. Unter den Todesopfern waren demnach 16 Kenianer, ein Brite, ein US-Amerikaner und drei Menschen afrikanischer Herkunft, dessen Nationalitäten noch geklärt werden müssten. Zudem seien fünf Angreifer getötet worden. In dem Gebäude haben viele internationale Firmen ihre Büros. Der ermordete US-Bürger Jason Spindler arbeitete dort für eine Unternehmensberatung und hatte nach Angaben seiner Mutter die Anschläge des 11. September 2001 in New York überlebt. Eine andere Firma verlor zwei Kenianer somalischer Abstammung. "Wir werden als Nation stärker aus dieser feigen Tat hervorgehen", sagte ein Parlamentsabgeordneter. Die Zahl der Opfer könnte steigen, laut Rotem Kreuz werden 50 Personen noch vermisst, die sich zum Zeitpunkt der Attacke im Gebäude befunden haben. "Wir werden nach allen Personen suchen, die an der Planung, Finanzierung und Ausführung dieser abscheulichen Tat beteiligt waren", sagte Präsident Uhuru Kenyatta am Mittwoch in einer Fernsehansprache. "Alle Terroristen sind eliminiert worden."

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