Kemal Kılıçdaroğlu im Interview:"Wir setzen unseren Kampf fort"

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Kemal Kılıçdaroğlu, 68, ist der Führer der letzten verbliebenen Oppositionspartei im türkischen Parlament. Seine Partei, die CHP, geht auf den Gründer der modernen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, zurück. (Foto: 'Adem Altan/AFP)

Präsident Erdoğan will seine Macht weiter ausbauen. Der Führer der größten verbliebenen Oppositionspartei hofft, dass sich die Türken dagegenstellen werden.

Interview von M. Szymanski

Es gibt niemanden mehr, der Kemal Kılıçdaroğlu die Rolle des türkischen Oppositionsführers streitig machen könnte. Der frühere Verwaltungsbeamte ist Vorsitzender der säkularen CHP. Das ist die einst von Republikgründer Atatürk gegründete Partei, sie formte die junge Republik mit. Heute ist Recep Tayyip Erdoğan am Zug. Der Staatspräsident ist dabei, sich mit schier unbegrenzter Machtfülle auszustatten. Per Referendum will er den Wechsel zum Präsidialsystem durchsetzen. Die Opposition hat ihm außer Kılıçdaroğlu wenig entgegenzusetzen. Die Chefs der prokurdischen Partei HDP und etliche ihrer Abgeordneten sitzen im Gefängnis. Die Partei ist kaum mehr handlungsfähig. Die ultranationalistische MHP - die dritte Oppositionspartei im Parlament - macht gemeinsame Sache mit Erdoğans islamisch-konservativer AKP. Im Gespräch mit der SZ sagt Kılıçdaroğlu, er wisse sehr genau, welche Verantwortung ihm in diesen Tagen zufalle.

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