Bischof Heiner Wilmer im Gespräch:"Wir haben Gott zum Softie gemacht"

Lesezeit: 6 min

Er will den Zölibat aufbrechen und auch Frauen in Verantwortung bringen: Der Hildesheimer Bischof Wilmer über den schwierigen Weg aus der Vertrauenskrise und den richtigen Umgang mit den Missbrauchsskandalen.

Interview von Matthias Drobinski

Der Bischof von Hildesheim ist neu in der Bischofskonferenz - gemeinsam mit den jüngeren Amtsbrüdern dringt Heiner Wilmer auf eine radikale Analyse, welche Folgen der Missbrauchsskandal nun für die katholische Kirche haben sollte. Aufgewachsen ist er auf einem Bauernhof im Emsland; nach dem Abitur trat Wilmer 1980 in den Orden der Herz-Jesu-Priester ein, der sich der Bildungs- und Sozialarbeit widmet. 2015 wählte ihn sein Orden zum Generaloberen mit Sitz in Rom. Als im März 2018 der Anruf kam, ob er Bischof von Hildesheim werden wolle, habe er erst an einen Irrtum geglaubt, erzählt er. Nachts um halb drei aber habe erneut das Handy geklingelt: Papst Franziskus war dran. Und es war klar: Der meint es ernst.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusPsychologie
:"Sexuelle Probleme treiben Menschen in den Priesterberuf"

Der Psychologe Joachim Reich war selbst Priester, heute therapiert er Geistliche. Viele unterschätzen, was das Leben im Zölibat ihnen abverlangt - und wissen nicht, wie sie mit ihren Trieben umgehen sollen.

Interview von Catherine Boss

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: